In den Gemeinden Kirchheim, Aschheim und Feldkirchen wächst die Unzufriedenheit mit dem interkommunalen Geothermieunternehmen AFK Geothermie. Bürger und Gemeinderäte kritisieren vor allem die hohen Preise und die mangelhafte Kommunikation des Unternehmens. Diese Sorgen wurden konkretisiert, als die SPD-Fraktionen in den drei Gemeinden von den Bürgermeistern grundlegende Änderungen forderten. Anträge zu diesem Thema wurden einstimmig in den Gemeinderäten genehmigt, wie Merkur berichtet.
Dabei stehen mehrere zentrale Forderungen im Raum. Die SPD fordert, dass die AFK Geothermie bis zum 25. April umfassende Informationen auf ihrer Webseite veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert. Dazu gehören detaillierte Jahresabschlüsse und Gewinn- und Verlustrechnungen der letzten zehn Jahre. Auch die aktuelle Preisgleitklausel soll verständlich erklärt werden, ebenso wie die Preisentwicklung seit 2019. Die Bürger sollen über künftige Preisänderungen rechtzeitig und in verständlicher Form informiert werden.
Unmut über Preiserhöhungen und mangelnde Transparenz
Der Unmut ist insbesondere durch die Preiserhöhungen Ende 2023 angeheizt worden. Viele Bürger zahlen nun mehr für Geothermie als für Gasverträge. Laut Süddeutsche Zeitung waren einige Preise zu diesem Zeitpunkt sogar doppelt so hoch wie noch zwei Jahre zuvor.
Die Geschäftsführerin der AFK, Martina Serdjuk, erläuterte, dass die Preise anhand einer Formel berechnet werden, die verschiedene Indexwerte für Erdgas, Strom und Heizöl berücksichtigt. Diese Preisanpassungen erfolgen jedoch nur einmal jährlich, was zu einer verzögerten Reaktion auf Marktveränderungen führt.
Zusätzlich gibt es Spekulationen, dass die AFK im Jahr 2024 hohe Gewinne erwirtschaften könnte. Die SPD fordert daher öffentliche Einsicht in die finanzielle Lage des Unternehmens, um mögliche Überschüsse an die Kunden zurückzugeben. Dies könnte helfen, die steigenden Preise abzufedern und das Vertrauen in die AFK Geothermie zu stärken.
Die Rolle der Politik und Unternehmensführung
Die Gemeinderäte haben überdies die unzureichende Informationsweitergabe seit 2008 kritisiert. Diese mangelnde Kommunikation hat zu einer Verunsicherung unter den Kunden geführt, die nun mehr Klarheit über die zukünftigen Preisentwicklungen verlangen. Die SPD sieht hier Handlungsbedarf und appelliert an die Bürgermeister, die künftig im Aufsichtsrat der AFK mehr Verantwortung zu übernehmen.
Im Rahmen der Bemühungen, die Kommunikation zu verbessern, kündigte Feldkirchens Bürgermeister zudem an, dass ein neuer Mitarbeiter für die Kommunikation und Kundenbetreuung eingestellt wurde. Dieses Update könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein, um die Bürger in die Entscheidungen der AFK Geothermie einzubeziehen und die Missstände langfristig zu beheben.
Für den weiteren Kontext zur Entwicklung der Energiepreise ist auf den statistischen Bericht der Statistischen Ämter zu verweisen. Dieser dokumentiert die Preissteigerungen in verschiedenen Bereichen der Energiewirtschaft und zeigt den Druck, der auch auf die Geothermie-Preise einwirkt.