Die Kunstinstallation “Suitcases” ist ab sofort an der Constructor University in Bremen zu sehen. Die beeindruckende Ausstellung des Künstlers Konstantin Benkovich umfasst 22 überlebensgroße 3D-Metallskulpturen, die Alltagsobjekte in Kunstwerke verwandeln. Die Skulpturen thematisieren drängende Fragen erzwungener Auswanderung und plötzlicher Vertreibung. Konstantin Benkovich, 1981 in Sankt Petersburg geboren und derzeit in Finnland ansässig, nutzt für seine Werke Betonstahl, den er durch Schweiß- und Schmiedetechniken in Ausdrücke seines künstlerischen Widerstands verwandelt.
Die Installation ist im IRC-Gebäude der Constructor University für die kommenden drei Monate zu sehen und wird anschließend nach Mailand weiterreisen. Diese Ausstellung ist Teil einer größeren Initiative der University, innovative Ideen an der Schnittstelle von Kunst und Technologie zu fördern. Benkovichs Werke wurden bereits an Orten wie London, Edinburgh und Tel-Aviv gezeigt und sind bekannt für ihre kritischen Auseinandersetzungen mit Themen wie Diktatur und Kontrolle.
Interaktive Elemente und gesellschaftlicher Kontext
Besucher haben die Möglichkeit, ihre Eindrücke an einer interaktiven „Reflection Wall“ zu teilen, indem sie Gedanken auf „Gepäckanhängern“ notieren. Diese Form der Beteiligung soll das Bewusstsein für die dargestellten Themen schärfen und einen dialogischen Raum schaffen.
Die CultTech Initiative, eine Zusammenarbeit zwischen der Constructor University und der CultTech Association Vienna, fördert Kunst- und Technikprojekte und unterstützt somit die Relevanz von Kunst für soziale und gesellschaftliche Themen. Benkovichs Kunst und sein Aktivismus führten zu Repressionen durch die russische Regierung, weshalb er 2022 Russland verließ. In diesen Kontext eingehend, kann die Ausstellung auch als Mahnmal gegen die fortschreitende Unterdrückung künstlerischer Stimmen in autoritären Regimen betrachtet werden.
Ein Blick auf weitere Projekte
Zusätzlich zur aktuellen Ausstellung in Bremen gibt es bereits Bestrebungen, Benkovichs Arbeit international zu würdigen. So fand am 23. September 2024 eine Veranstaltung in Edinburgh statt, bei der die Skulptur „The Suitcase“ übergeben wurde. Diese Skulptur ist aus verstärktem Stahl gefertigt und thematisiert Ausbeutung und bewaffnete Konflikte, während sie gleichzeitig als Symbol für die Geschichten von Menschen dient, die vor Verfolgung fliehen müssen. Diese Verbindung von Kunst und gesellschaftlichen Themen unterstreicht die Rolle der Kunst als Plattform für Dialog und Verständnis.
Kunst als Integrationsform hat ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Podiumsdiskussionen wie die im Kino im Kasten in Dresden im Januar 2017 zeigen, wie Kunst zur Migration und Integration beiträgt. Experten aus verschiedenen Bereichen erörterten die Möglichkeiten und Grenzen der Kunst im Kontext von Migration, während Filme wie “Hangman Also Die!” von Fritz Lang dazu anregen, sich mit den Erfahrungen von Emigranten auseinanderzusetzen.
Für weitere Informationen zur Ausstellung können Interessierte den Kontakt D. Scott Peterson unter dpeterson@constructor.university oder telefonisch unter 0172 367 7317 erreichen.
Für mehr Details zu Benkovichs Arbeiten besuchen Sie bitte die Website der Kunstinitiative: Kostya Benkovich. Informationen über die Diskussion zur Rolle der Kunst in der Migration finden Sie bei der Technischen Universität Dresden.
Der Weg von Benkovichs Kunst ist der eines aktiven Gesprächs über Flucht, Identität und den Platz der Kunst in unserer globalisierten Welt.