Während der Silvesternacht verzeichnete die Polizei in Bremen über 400 Einsätze, und die Feuerwehr erhielt ähnlich viele Notrufe. Der Einsatzdienst berichtete von etwa 140 Rettungsdiensteinsätzen, jedoch blieb die Nacht vergleichsweise ruhig, ohne größere Zwischenfälle oder Schadenslagen. Trotz einiger Branddelikte, Schlägereien und Sachbeschädigungen wurde keine signifikante Eskalation festgestellt. Besorgniserregend waren jedoch einige Angriffe auf Einsatzkräfte, wie der Weser-Kurier berichtete.

Ein bestimmter Vorfall ereignete sich, als ein Paar aus Bremen-Nord Opfer eines Fahrzeugbrandes wurde, nachdem unbekannte Feiernde Feuerwerkskörper auf die Straße geworfen hatten. Das Fahrzeug brannte vollständig aus und musste abgeschleppt werden; die beiden wurden von Familienangehörigen abgeholt. Unter den Feiernden, die sich an beliebten Orten wie dem Bahnhofsplatz und der Schlachte versammelten, herrschte jedoch eine überwiegend friedliche Stimmung.

Angriffe auf Einsatzkräfte

Die Polizei setzte Lautsprecherdurchsagen ein, um auf das Böllerverbot und das Verbot des Führens von pyrotechnischen Gegenständen hinzuweisen. Dennoch kam es gegen 22:40 Uhr am Hauptbahnhof zu einem Vorfall, bei dem sich zwei Personengruppen mit Pyrotechnik beschossen. Lautsprecherdurchsagen zeigten zunächst keine Wirkung, und ein Wasserwerfer wurde schließlich aufgestellt, jedoch nicht eingesetzt. Einsatzkräfte wurden am Bahnhofsplatz und in der Schlachte mit Feuerwerkskörpern beworfen, was zu leichten Verletzungen eines Polizisten führte.

In mehreren Stadtteilen wie Kattenturm, Oslebshausen und Huchting wurden brennende Fahrzeuge gemeldet, wobei die Brandursache unklar bleibt und Brandstiftung nicht ausgeschlossen ist. Der Rettungsdienst hatte zwischen 18 und 6 Uhr rund 140 Einsätze, was eine leichte Abnahme im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

In Bremerhaven verlief der Jahreswechsel vergleichsweise ruhig, mit nur 25 Einsätzen und ohne Übergriffe auf die Feuerwehrbeamten.

Die Diskussion über Gewalt gegen Einsatzkräfte setzte sich auch nach Silvester fort, da in mehreren Städten Raketen auf Feuerwehr und Polizei abgefeuert wurden. Wie Berichte von SWR Aktuell zeigen, ist Gewalt gegen Einsatzkräfte ein zunehmendes Problem, besonders in Baden-Württemberg. Es wird auf steigende Fallzahlen und Vorfälle hingewiesen, bei denen Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern beschossen wurden. Ein Feuerwehreinsatzleiter aus Kehl berichtete über einen Kollegen, der ein Knalltrauma erlitt und hospitalisiert werden musste.

Der Sprecher des Landesfeuerwehrverbands in Baden-Württemberg und andere Vertreter fordern verstärkte Maßnahmen und ein Umdenken in der Gesellschaft. Innenminister Thomas Strobl bezeichnete die Angriffe als „völlig inakzeptabel“ und forderte mehr Respekt vor den Einsatzkräften.