Nach dem Auswärtsspiel des FC Bayern München gegen Werder Bremen wurden 380 Fans auf einem Baumarktparkplatz in Achim festgehalten, durchsucht und abgefilmt. Das Amtsgericht Bremen stellte nun fest, dass diese Maßnahmen rechtswidrig waren. Rechtsanwalt Marco Noli, der einen der betroffenen Fans vertrat, wies zudem auf politische Einflussnahme hin. Der Senator für Inneres von Bremen soll laut Schreiben der szenekundigen Beamten der Polizei Bremen die Einleitung eines Strafverfahrens gegen alle betroffenen Fans gewünscht haben.
Die Grün-Weiße Hilfe aus der Fanszene von Werder Bremen, die normalerweise die FC Bayern-Fans nicht unterstützt, warf der Polizei vor, bewusst rechtswidrig gehandelt zu haben. Die Kontrolle basierte auf dem Vorfall, bei dem Pyrotechnik im Gästeblock des Weserstadions abgebrannt wurde. Nach dem Spiel wurden die Bayern-Fans auf einen Parkplatz bei Achim geleitet und intensiven Kontrollmaßnahmen unterzogen. Das Amtsgericht Bremen entschied, dass das stundenlange Festhalten, Durchsuchen und Abfilmen der Fans rechtswidrig war, da kein ausreichender Tatverdacht vorlag.
Das Gerichtsverfahren enthüllte, dass die Polizei die vorherige Gerichtsentscheidung von 2019 missachtet hatte, welche besagte, dass Maßnahmen nur bei Fans mit individuellem Anfangsverdacht durchgeführt werden sollten. Rechtsanwalt Nils Dietrich, der einen der Fans vor Gericht vertrat, betonte die fragwürdigen Handlungen der Polizei und die politische Einflussnahme des Bremer Innensenators. Die Polizei wurde auch dafür kritisiert, dass sie die gerichtliche Aufklärung verzögerte, indem sie relevante Akten nicht frühzeitig vorlegte.
Die Grün-Weiße Hilfe forderte eine Aufklärung über die Entscheidungen der Polizei und des Innensenators sowie über die Verzögerungstaktik bei der gerichtlichen Aufarbeitung. Die Polizei wurde aufgefordert, die unrechtmäßig erhobenen Daten der Bayern-Fans umgehend zu löschen. Die Fragen, die noch geklärt werden müssen, beinhalten die Verantwortlichkeiten für die rechtswidrigen Maßnahmen, die politische Einflussnahme und die Behinderung der Justiz durch die Polizei. Die Grün-Weiße Hilfe plant, den Sachverhalt der unabhängigen Polizeibeauftragten der Freien Hansestadt Bremen zu übermitteln, um weitere Untersuchungen und Bewertungen zu ermöglichen.
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