Pflegeeltern erhalten elterngeldähnliche Zahlung in Bremen: Mehr Unterstützung für Pflegefamilien

Wer in Bremen ein Pflegekind aufnimmt, erhält ab August eine elterngeldähnliche Zahlung. Diese Sonderleistung soll dazu beitragen, mehr Pflegeeltern zu gewinnen, insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder, die derzeit aufgrund von zu wenigen Pflegefamilien und Heimplätzen unterversorgt sind.

Nach dem Plan des Sozialressorts können Pflegepersonen, die ein Kind aufnehmen, für die ersten zwölf Monate Elternzeit beantragen. Die monatliche Sonderleistung von 850 Euro soll den Einkommensverlust während dieser Zeit teilweise ausgleichen. Zusätzlich zu den laufenden pauschalen Pflegegeldleistungen von durchschnittlich 1900 Euro wird dieses Geld gezahlt.

Das Ziel des Projekts ist es, Familien mit Pflegekindern im ersten anspruchsvollen Jahr finanziell zu unterstützen und die Bereitschaft zur Pflegeelternschaft zu erhöhen. Erfahrungen aus ähnlichen Projekten in anderen Städten zeigen, dass eine elterngeldähnliche Zahlung dazu beitragen kann, mehr Menschen dazu zu ermutigen, ein Pflegekind aufzunehmen.

Die Kosten für die Unterbringung eines Kindes in einer Pflegefamilie sind im Vergleich zu einer Unterbringung in einem Heim erheblich geringer. Im ersten Jahr der Pflege belaufen sich die Kosten für Pflegeeltern mit der neuen Leistung auf etwa 33.000 Euro, während die Unterbringung in einem Heim fast dreimal so teuer wäre, nämlich rund 89.000 Euro.

Das Modellprojekt ist bis 2029 befristet und soll im August starten. Es soll dazu beitragen, den Bedarf an Pflegeeltern für Säuglinge und Kleinkinder in Bremen zu decken und eine finanzielle Sicherheit für Familien, die sich für die Pflege von Kindern entscheiden, zu gewährleisten.