OsterholzWirtschaft

Die ungewöhnliche Rückkehr des Bahn-Bulli: Premierenfahrt auf Draisinenstrecke

Der „Klv-20“ war ein Kleinwagen mit Verbrennungsmotor, der von der Deutschen Bundesbahn bis in die Siebzigerjahre eingesetzt wurde. Ursprünglich diente er in Plattling/Bayern dem Bahnbetriebswerk und der Signalmeisterei als Draisine für Inspektions- und Reparaturfahrten. Zwei Unternehmen, Martin Beilhack in Rosenheim und die Waggon- und Maschinenbau GmbH Donauwörth, bauten jeweils 15 Bullis für den Schienenbetrieb um. Die von VW Nutzfahrzeuge verwendete 20-511-Version wurde von Beilhack modifiziert, um auf der Schiene fahren zu können.

Um den Bulli für den Schienenbetrieb anzupassen, erhielt er 55 Zentimeter große Laufräder und wurde auf die Eisenbahn-Spurweite von 1.435 Millimeter umgerüstet. Der Radstand blieb mit 2,40 Metern unverändert. Der Bahn-Bulli hat keine Lenkung, stattdessen wird er per Pedal und Handbremshebel gebremst. Zum Drehen und Rücksetzen des Fahrzeugs gibt es eine spezielle Wendeeinrichtung. Nach dem Umbau wiegt der Bulli 1,55 Tonnen und verfügt über einen Vierzylinder-Boxermotor mit 1,2 Liter Hubraum, der 28 PS leistet.

Die Bahn stellte die Draisine in den Siebzigerjahren außer Dienst, bevor sie Teil einer Oldtimer-Sammlung von Volkswagen Nutzfahrzeuge wurde. Im Mai 2024 absolvierte der T1 seine Premierenfahrt auf einer Draisinenstrecke bei Lengenfeld unterm Stein. Dabei legte er fünf Kilometer zurück, darunter auch über den Lengenfelder Viadukt, der 24 Meter hoch ist. Der seltene Schienen-Bulli wird beim International Volkswagen Bus Day in Hannover am 2. Juni 2024 zu sehen sein. Dieser Wiedereinsatz des historischen Fahrzeugs ist ein faszinierendes Stück Industrie- und Verkehrsgeschichte, das die einzigartige Kombination aus Nostalgie und Funktionalität verkörpert.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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