Die Planungen für die Bundesstraße 212neu (B212n) in Niedersachsen werden wieder aufgenommen. Nach einer langen Phase der Unsicherheit wird die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr am Dienstag den aktuellen Planungsstand im Planungsausschuss in Delmenhorst vorstellen. Diese Entwicklung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem bereits seit 2019 die „Südvariante“ der B212n als Variante 1B festgelegt ist. Diese Trasse soll von Berne über die Stedinger Landstraße, entlang der Stromer Landstraße, bis zur A 281 verlaufen.

In den ursprünglichen Planungen war vorgesehen, die Strecke um etwa vier Meter anzuheben. Diese Maßnahme stellt sich jedoch als problematisch heraus, insbesondere wegen der Tierschutzbedenken hinsichtlich eines Fledermaus-Vorkommens in der Region. Daher werden Alternativen geprüft, wie der Bau eines niedrigen Brückenbauwerks oder Durchflugschneisen für Fledermäuse.

Änderungen in der Verkehrsführung

Die Vorschläge zur Führung der Auf- und Abfahrten könnten sich ebenfalls ändern. Während für einen Teilanschluss in Richtung Berne plädiert wird, wurden die Pläne für eine Auffahrt nach Bremen verworfen. Die Verantwortlichen in Delmenhorst befürchten, dass eine solche Auffahrt zu einer Zunahme des Verkehrs führen könnte. Andererseits haben Anwohner in Strom den Wunsch geäußert, eine Auffahrt zu ermöglichen, um den Lkw-Verkehr in der Region zu reduzieren. Laut Prognosen könnte ein Vollanschluss zu zusätzlichen 4.000 Lastwagen pro Tag auf der stark frequentierten Stedinger Straße führen.

Die Planungen der B212n sind Teil einer umfassenden Strategie zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Niedersachsen. Ziel ist es, eine leistungsfähige Verbindung zwischen dem Unterweserraum, Delmenhorst und Bremen zu schaffen, um den Anschluss an das überörtliche Straßennetz zu verbessern. Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt von Huntebrück bis Harmenhausen wurde bereits am 29. Dezember 2006 erlassen und seit dem 3. Februar 2011 ist er unanfechtbar.

Finanzierung und Baubeginn

Die ursprünglich geschätzten Kosten für das Gesamtprojekt lagen bei 120 Millionen Euro. Angesichts steigender Preise ist es jedoch möglich, dass diese Zahl nun höher ausfällt. Der Sprecher der Behörde, Johannes Booken, erklärt, dass aktuell keine belastbaren Informationen über den Baubeginn gegeben werden können, da sich die Behörde derzeit in der Vorentwurfsplanung befindet. Ein voraussichtlicher Baubeginn ist für 2030 angedacht, die Kostenermittlung soll mit der Finalisierung des Vorentwurfs im nächsten Jahr erfolgen.

Uwe Kroll von der Interessengemeinschaft (IG) B212n hat bereits angekündigt, rechtliche Schritte einzuleiten, falls die aktuellen Pläne zur Umsetzung kommen sollten. Dies zeigt, dass die Diskussionen um den Ausbau der B212n und die damit verbundenen Umweltauswirkungen von großer Bedeutung für die Anwohner und die beteiligten Parteien sind.

Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr betreut nicht nur die B212n, sondern auch andere Bundes- und Landesstraßen in Niedersachsen. Sie sorgt für die Planung, Um- und Ausbauten, die für das Erhaltungsmanagement dieser Straßen erforderlich sind. Der Fokus liegt auf der Schaffung von sichereren Verkehrsverhältnissen und der Beseitigung von Unfallschwerpunkten, um die Verkehrssicherheit in der Region langfristig zu erhöhen.

Die derzeitigen Entwicklungen rund um die B212n verdeutlichen, wie wichtig eine verbesserte Straßeninfrastruktur für die wirtschaftliche Anbindung und den Umweltschutz ist. Die Maßnahmen sind Teil eines tiefergehenden Zusammenhangs, in dem verschiedene Interessen, wie die der Anwohner, Umweltschützer und der Verkehrsteilnehmer, miteinander in Einklang gebracht werden müssen.

Weitere Informationen zur Planung und zu laufenden Baumaßnahmen sind auf den Seiten der Niedersächsischen Landesbehörde erhältlich: Weser-Kurier, Niedersachsen (Bundesstraßen), Niedersachsen (Straßenplanung).