Bremen

Neue Strategien für die Haftplatzprobleme in Bremen: Interview mit Justizstaatsrat Björn Tschöpe

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Die Sanierung und Verlegung von Häftlingen in Bremen sollen die aktuellen Probleme in der Justizvollzugsanstalt lösen. Der Justizstaatsrat Björn Tschöpe (SPD) hat diese Entscheidung verteidigt und betont, dass dies langfristige Lösungen darstellt.

Umbau und Sanierung als erste Schritte

Um das Platzproblem in den Haftanstalten anzugehen, wurden bereits 60 zusätzliche Plätze geschaffen. Dies ermöglicht die Durchführung von Umbau- und Sanierungsarbeiten in den bestehenden Haftgebäuden. Tschöpe schlägt vor, den Jugendstrafvollzug nach Hameln zu verlegen, da dort bessere Qualifizierungsangebote für Jugendliche vorhanden sind. Ein Neubau, wie von Marcel Schröder vorgeschlagen, wäre laut Tschöpe erst in einigen Jahren fertig und würde daher die aktuellen Probleme nicht lösen.

Verlagerung von Häftlingen nach Hameln und Sachsen-Anhalt

Um die knappen Haftplatzressourcen zu optimieren, plant Bremen, Häftlinge auch in andere Bundesländer zu verlagern. Bereits Gespräche mit Niedersachsen über die Verlagerung von Häftlingen nach Hameln sind im Gange. Kurzfristig könnten auch Häftlinge nach Sachsen-Anhalt verlegt werden, jedoch zu hohen Kosten für Bremen.

Resozialisierung und Planung für die Zukunft

Tschöpe ist der Meinung, dass die Resozialisierung der Häftlinge durch die Verlegung nach Hameln nicht gefährdet wird. Zudem betont er, dass in Hameln bessere Qualifikationsangebote verfügbar sind, was die Chancen der Jugendlichen auf eine erfolgreiche Resozialisierung erhöht. Bezüglich des zukünftigen Bedarfs an Haftplätzen ist Tschöpe der Ansicht, dass Prognosen schwierig sind und sich die Anforderungen im deutschen Strafvollzug zyklisch verändern.

Langfristige Planung und Ausbau der Haftkapazitäten

Trotz der aktuellen Herausforderungen sieht Tschöpe langfristige Lösungen in der weiteren Sanierung der Haftanstalten und dem Ausbau von Haftplätzen. Die Neuerrichtung der Pavillonstruktur am Fuchsberg bietet die Möglichkeit, zusätzliche Haftplätze zu schaffen. Dennoch weist er darauf hin, dass bauliche Maßnahmen eine lange Perspektive von sieben bis acht Jahren haben.

Das Interview wurde von Lea Reinhard geführt und von Phyllis Frieling aufgezeichnet.

Weitere Informationen zum Thema:

Quelle: buten un binnen

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 15. Juli 2024, 19:30 Uhr

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