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Musiktheater Niedersachsen: Mutige Neuproduktionen für die Saison 2024

In der Saison 2024/2025 überraschen die Bühnen Niedersachsens und Bremens mit mutigen Neuproduktionen, darunter die Uraufführung von „Israel in München“ und seltene Werke wie „Die Vögel“ von Walter Braunfels, um das Publikum für zeitgenössische und historisch bedeutende Musik zu begeistern.

Die kommende Spielzeit in Niedersachsen und Bremen verspricht aufregende Neuerungen in der Musiktheaterlandschaft. Mit einem klaren Bekenntnis zu künstlerischer Kühnheit wird in den Opernhäusern der Region ein buntes Repertoire präsentiert, das sowohl Klassiker als auch moderne Werke umfasst. Die Staatsoper Hannover wird dabei mit sieben Premieren aufwarten, darunter die Uraufführung von „Israel in München“ des Komponisten Michael Wertmüller, die das Publikum auf eine musikalische Entdeckungsreise mitnehmen soll.

Den Auftakt macht die Oper „Satyagraha“ von Philip Glass, die Ghandis Philosophie des gewaltfreien Widerstands thematisiert. Neben dieser spannenden Eröffnung stehen auch Werke wie Astor Piazzollas „María de Buenos Aires“ und Bohuslav Martinůs „Greek Passion“ auf dem Programm, die allesamt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Richard Strauss’ „Rosenkavalier“ bildet schließlich den krönenden Abschluss der Saison und erweckt das Gefühl, als sei er aus einer anderen Zeit.

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Ein reicher Mix an Raritäten

Am Staatstheater Braunschweig wird der Fokus in der letzten Saison von Intendantin Dagmar Schlingmann auf modernen und seltenen Opern liegen. Hier dürfen sich die Zuschauer auf Lucia Ronchettis „Searching for Zenobia“ und Francis Poulencs „Dialogues des Carmélites“ freuen. Ein besonderes Highlight ist das Werk „Die Vögel“ von Walter Braunfels, das nach einem langen Aufführungsverbot durch die Nazis wieder auf die Bühne zurückkehrt und eine interessante Renaissance erlebt.

Das Staatstheater Oldenburg präsentiert wiederum eine überarbeitete Fassung von „Der Freischütz“, musikalisch ergänzt von der talentierten Komponistin Elena Kats-Chernin. Auch in Oldenburg können die Zuschauer einen reichhaltigen musikalischen Reichtum erleben, da GMD Hendrik Vestmann in seiner letzten Saison mit bekannten Namen wie Händel, Offenbach und Britten auf die Bühne zurückkehrt.

Große Veranstaltungen in Bremen und Hannover

In Bremen wird die große Oper nicht nur in den Theatern, sondern auch auf der Konzertbühne präsentiert. Ein besonderes Ereignis ist das Konzert von Startenor Jonas Kaufmann, der an den hundertsten Todestag von Giacomo Puccini erinnert. Gleichzeitig feiert das Musikfest Bremen 150 Jahre „Die Fledermaus“ mit einer konzertanten Aufführung. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen hat sich ebenfalls prominente Solisten wie Patricia Kopatchinskaja und Akiko Suwanai eingeladen, um musikalische Höhepunkte zu setzen.

Die NDR Radiophilharmonie in Hannover wird von Stanislav Kochanovsky geleitet, der mit einem beeindruckenden Programm von Prokofjew, Wagner und Skrjabin in die Saison startet. Zu den weiteren musikalischen Schwergewichten zählt Nikolai Lugansky, der mit Medtners drittem Klavierkonzert auftritt, sowie Brahms’ Violinkonzert, das von Gil Shaham interpretiert wird. Außerdem dürfen sich die Zuschauer auf ein Doppelkonzert für Violine und Cello mit Julia Fischer und Daniel Müller-Schott freuen, das für besondere Spannung sorgen wird.

Die neuen Spielzeiten in Niedersachsen und Bremen bieten eine vielfältige Auswahl an musikalischen Erlebnissen, die sowohl Liebhaber klassischer Werke als auch Fans moderner Opern begeistern dürften. Mit einem klaren Fokus auf Innovation und künstlerische Risiken zeigt sich die Musiktheaterlandschaft offen für kreative Ansätze und neue Perspektiven. Diese Saison wird zweifellos ein Highlight für alle Musikfreunde in der Region.

Lebt in Bremerhaven und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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