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Keine Bremer im Europaparlament: Warum die Chancen so gering sind

Am 9. Juni steht die Europawahl an, und es zeichnet sich ab, dass kein Bremer Politiker oder Politikerin den Einzug ins Europäische Parlament schaffen wird. Dies liegt hauptsächlich an den Listenplätzen, die den Bremer Kandidaten bei den meisten Parteien nicht gute Chancen einräumen. Beispielsweise steht die Bremer SPD-Kandidatin, Annika Barlach, lediglich auf Platz 27 der Bundesliste. Damit müsste die SPD in Deutschland mindestens 25 bis 26 Prozent der Stimmen erhalten, damit Barlach ins EU-Parlament einziehen könnte – ein eher unwahrscheinliches Szenario angesichts der aktuellen Umfragewerte von 16 Prozent.

Auch für Kandidatinnen der Grünen, FDP und Linken aus Bremen bestehen kaum Chancen auf einen Parlamentssitz in Brüssel. Anders verhält es sich bei der CDU, die als einzige Partei Landeslisten aufstellt und somit regionalen Kandidaten mehr Möglichkeiten bietet. Dennoch haben Kandidaten aus kleineren Bundesländern wie Bremen aufgrund der geringen Wählerzahl nur begrenzte Erfolgsaussichten.

In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, wo die Parteien über eine größere Mitgliederbasis und damit mehr Einfluss verfügen, werden bremer Interessen in Brüssel vertreten. Selbst bei Parteien wie der SPD, deren Wahlergebnisse rückläufig sind, finden Bremer Politiker aufgrund verschiedener Kriterien wie Bekanntheit, politischem Profil und vergangenen Wahlergebnissen nicht immer Gehör.

Trotz des voraussichtlichen Fehlens eines direkten Bremer Abgeordneten im EU-Parlament, werden die Interessen der Hansestadt durch niedersächsische Vertreter wie Katrin Langensiepen (Grüne) oder Tiemo Wölken (SPD) wahrgenommen. Auch die Existenz einer Vertretung und Europa-Abteilung im Bremer Rathaus ermöglicht eine kontinuierliche Interessenvertretung auf europäischer Ebene, unabhängig von der Anwesenheit eines direkten Bremer Abgeordneten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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