Am 23.03.2025 blickt die Region entlang der Weser erneut auf die Wasserstände und die Hochwasserlage. Die Weser selbst entsteht aus den Flüssen Werra und Fulda bei Hann. Münden und verläuft durch bedeutende Orte wie Hameln, Minden, Bremen und Bremerhaven. Aktuelle Informationen zu Hochwasserwarnungen in Niedersachsen sind ebenfalls verfügbar. Über eine Webcam auf der Stadtseite von Hameln lässt sich der Pegelstand der Weser jederzeit einsehen.

Die Messwerte zeigen, dass das mittlere Niedrigwasser (MNW) für die Weser bei Hameln seit 1996 bei 88 cm liegt, während das mittlere Hochwasser (MHW) mit 542 cm festgelegt wurde. Historisch betrachtet wurde am 9. Februar 1946 der höchste Hochwasserstand (HHW) von 770 cm gemessen. Dieser Wert verdeutlicht die Gefahren, die mit extremen Hochwasserereignissen verbunden sind.

Alarmstufen und Hochwasserwarnungen

In Niedersachsen gibt es klare Alarmstufen für Hochwasser. Die Alarmstufen sind wie folgt kategorisiert:

  • Alarmstufe 1: Kleines Hochwasser (Beginn der Ausuferung).
  • Alarmstufe 2: Mittleres Hochwasser (Ausuferungen in land- und forstwirtschaftlichen Flächen).
  • Alarmstufe 3: Großes Hochwasser (Überschwemmung größerer Flächen).
  • Alarmstufe 4: Sehr großes Hochwasser.

Die Warnungen bei Hochwasser erfolgen durch verschiedene Institutionen, darunter Bund, Länder, Kreise sowie Polizei und Feuerwehr. Informationen werden über zahlreiche Kanäle verbreitet, einschließlich Radio, Fernsehen, Sirenen und Social Media. Die Hochwassermeldedienste sind in jedem Bundesland aktiv und bieten aktuelle Informationen zur Hochwasserlage an berichtet das NLWKN.

Hochwasservorhersagezentrale und Risikomodelle

Die Hochwasservorhersagezentrale (HWVZ) beim NLWKN in Hildesheim hat die Aufgabe, Abfluss- und Wasserstandsvorhersagen für Flüsse in Niedersachsen zu berechnen. Seit dem 1. Oktober 2009 sind hier Spezialisten aktiv, die mithilfe hydrologischer und hydrometeorologischer Messdaten Vorhersagen erstellen. Diese Vorhersagen sind für einige Tage im Voraus möglich und werden an relevante Apps wie NINA und KATWARN übermittelt.

Die HWVZ verfolgt das Ziel, bei drohenden Hochwasserereignissen rechtzeitig Abwehrmaßnahmen einleiten zu können, um Schäden zu minimieren. Dabei wird ein hydrodynamisches Hochwasservorhersagemodell eingesetzt, das speziell für die Ober- und Mittelweser entwickelt wurde. Eine umfassende Abdeckung ohne Tideeinfluss besteht in 72 % der Fläche Niedersachsens zeigt eine Analyse des Umweltministeriums.

Hochwasserrisikokarten

Zur Einschätzung der Hochwassergefahren wurden spezielle Hochwasserrisiko- und Gefahrenkarten erstellt. Diese Karten sind über den Umweltkartenserver zugänglich und dienen sowohl der Öffentlichkeit als auch Behörden als Informationsquelle über riskante Gebiete. Die Erarbeitung der Karten erfolgte aufgrund historisch identifizierter Hochwasserereignisse, die gesundheitliche, ökologische und wirtschaftliche Schäden zur Folge hatten.

Die interaktive Karte zeigt verschiedene Hochwasserwahrscheinlichkeiten, sodass Bürger und Entscheidungsträger in der Region ein besseres Verständnis für mögliche Gefahren entwickeln können. Insgesamt ist die Gefahrenbewertung und die darauf basierende Strategie von großer Bedeutung, um effektive Schutz- und Vorsorgemaßnahmen abzuleiten und die Bevölkerung besser auf Extremereignisse vorzubereiten.