Bild: Radio Bremen | Alexander Schnackenburg
Ein Blick auf die Zeit: Die Ausstellung „Keine Zeit“ im Blaumeier-Atelier
Die neue Ausstellung „Keine Zeit“ im Blaumeier-Atelier in Bremen bietet den Besuchern nicht nur eine visuelle Erfahrung, sondern auch einen tiefen Einblick in das Zusammenspiel zwischen Eile und Muße. Die Schau regt dazu an, innezuhalten und über das eigene Verhältnis zur Zeit nachzudenken.
Die Kuriositäten des Alltags
Bereits beim Betreten der Ausstellung werden die Gäste in eine Wartezone eines Flughafens versetzt, wo sie Platz auf typischen Plastik-Sitzschalen nehmen können. Es ist spannend zu beobachten, wie oft Menschen hier ihre Zeit mit Handys vertreiben, bevor sie mit den Kunstwerken konfrontiert werden. Über 34 Künstler des Blaumeier-Ateliers beschäftigten sich über zwei Jahre lang intensiv mit dem Thema Zeit, was in der gesamten Ausstellung zu finden ist.
Inklusion durch Kunst
Das Blaumeier-Atelier ist ein inklusives Kulturprojekt, das seit mehr als 35 Jahren künstlerische Angebote für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen sowie Psychiatrieerfahrungen in den Bereichen Theater, Malerei, Musik, Maskentheater, Fotografie und Literatur bietet. Diese vielfältigen Ausdrucksformen liefern einen besonderen Zugang zur Kunst und ermöglichen es den Teilnehmern, ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven einzubringen.
Künstlerische Perspektiven
In der Ausstellung sind Gemälde zu sehen, die ungewöhnliche und eindringliche Ansichten über den Umgang mit Zeit präsentieren. So hat der Künstler Sascha Wegener etwa eine Burg dargestellt, die sowohl im Mittelalter als auch als modernes Hotel mit regem Betrieb visualisiert wird. „Ich wollte neues Leben in der alten Burg zeigen“, erklärt Wegener und reflektiert damit den Wandel der Zeit.
Ein Spiegel der Gegenwart
Einer der Höhepunkte der Ausstellung ist ein Werk des Künstlers henk*, der einen großen Spiegel mit dem Wort „Now“ versehen hat. „Jeder schafft das Bild selbst – in dem Moment, in dem er in den Spiegel blickt“, erzählt er, was die Vergänglichkeit und subjektive Wahrnehmung von Zeit verdeutlicht.
Inspirierende Symbolik
Carl F.* greift in seiner Arbeit das Thema Vergänglichkeit auf, indem er Sonnenuntergänge durch Bilder von Zitronen darstellt. Diese Frucht wird in der Kunst oft als Symbol für das Vergehen der Zeit betrachtet. Ingmar Lähnemann, Leiter der Städtischen Galerie, erklärt: „Zitronen ändern die Farbe ähnlich wie die Sonne“, was ihre metaphorische Bedeutung verstärkt.
Details zur Ausstellung
Die Ausstellung „Keine Zeit“ wurde am Samstag, den 17. August 2024, um 19 Uhr in der Städtischen Galerie Bremen eröffnet und ist bis zum 13. Oktober 2024 für die Öffentlichkeit zugänglich. In dieser Zeit bietet sie wertvolle Anregungen zur Reflexion über den hektischen Alltag und den Umgang mit der Zeit.
Quelle:
buten un binnen.
Dieses Thema im Programm:
buten un binnen, 17. August 2024, 19:30 Uhr