Dietrich von Bern: Vermittler zwischen verfeindeten Fronten bei den Nibelungen-Festspielen in Worms

Ein Hauptthema der diesjährigen Nibelungen-Festspiele in Worms ist ein kriegsmüder Held, der als Vermittler zwischen verfeindeten Parteien agiert. Das Stück „Der Diplomat“, unter der Leitung von Nico Hofmann, wird vom 12. bis 28. Juli vor dem Dom aufgeführt und behandelt zahlreiche geopolitische Aspekte. Das Ensemble für diese Inszenierung unter der Regie des Schweizers Roger Vontobel wurde kürzlich von Hofmann in Worms vorgestellt.

Prominente Mitglieder des Ensembles sind unter anderem Jasna Fritzi Bauer, bekannt aus dem Bremen-„Tatort“, in der Rolle der Kriemhild, Yohanna Schwertfeger als Brunhild, Thomas Loibl („Toni Erdmann“) als Hagen und Franz Pätzold in der Hauptrolle des Dietrich von Bern. Pätzold verkörpert den Diplomaten, der als Friedensbote zwischen den Burgundern und dem Hunnenkönig Etzel fungiert, um einen drohenden Krieg zu verhindern.

Das Stück, geschrieben von Feridun Zaimoğlu und Günter Senkel, konfrontiert Dietrich mit seiner persönlichen Geschichte und einer sich abzeichnenden Eskalation. Das berühmte Nibelungenlied, eine der populärsten deutschen Sage, ist geprägt von Gewalt und Hass. Die Frage, ob dieses Heldenepos am Rhein so enden muss, wird auch in diesem Jahr von den Festspielen in Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Thomas Laue aufgeworfen.

Seit 2002 präsentieren die Nibelungen-Festspiele in Worms die packende Geschichte um Siegfried und Hagen auf unterschiedliche Weise. Im vergangenen Jahr konnte Worms eine beeindruckende Auslastung von 90 Prozent verzeichnen, mit insgesamt 21.000 Besuchern. Jede Vorstellung lockt etwa 1400 Zuschauer auf die Tribüne vor dem Kaiserdom, wobei die Ticketpreise je nach Datum zwischen 29 und 139 Euro variieren.

Für Nico Hofmann markiert „Der Diplomat“ die erste Inszenierung seit der Vertragsverlängerung in Worms bis 2028. Er hat die Leitung der Festspiele im Jahr 2018 von Dieter Wedel übernommen.

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