Der Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund sucht einen neuen Cheftrainer. Diese Situation entstand nach der Trennung von Nuri Sahin, der erst kürzlich als Nachfolger von Edin Terzic in den Trainerstuhl gerückt war. Sahin, der am Freitag einen Dreijahresvertrag unterschrieben hatte, musste aufgrund schwankender Leistungen und fehlender spielerischer Linie die Konsequenzen ziehen. Unter seiner Leitung konnte der BVB in der Bundesliga nicht überzeugen und landete nach der Hinrunde mit 15 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen auf dem fünften Platz. Auch der Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den VfB Stuttgart war ein weiterer Tiefpunkt, der Sahin zum Verhängnis wurde.

In der Interimszeit hat der U-19 Trainer Mike Tullberg die Verantwortung übernommen. Er trat in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sein Amt an und plant, das Team am Sonntag im Heimspiel gegen Werder Bremen zu coachen. Tullberg gab bei seiner ersten Pressekonferenz zu Protokoll, dass er als Interimstrainer einen bleibenden Eindruck hinterlassen möchte. Um dessen Vorbereitung zu optimieren, bat er um ein Hotelzimmer in der Nähe des BVB-Trainingszentrums, da er in Essen lebt, 40 Kilometer vom Ort des Geschehens entfernt.

Herausforderungen für Tullberg

Die Situation für Tullberg ist angespannt: Die Mannschaft hat nur einen Sieg aus den letzten neun Pflichtspielen errungen. Bei seiner ersten Trainingseinheit leitete er Einzelgespräche mit den Spielern, um die Moral und den Einsatz zu steigern. Tullberg fordert von seinen Jungs bedingungslosen Einsatz und betont, dass er nur diejenigen aufstellen wird, die bereit sind. Bei seiner Einschätzung zur Fitness der Spieler wies er Bedenken zurück und betrachtet das anstehende Spiel gegen Bremen als große Chance, die andauernde Sieglos-Serie von vier Spielen zu beenden.

In der Pressekonferenz äußerte Tullberg, dass Serhou Guirassy trotz einer Verletzung fit sei und spielen könne. Waldemar Anton hingegen hat am Tag zuvor nicht trainiert, weswegen sein Einsatz ungewiss bleibt. Außerdem wird Niklas Süle im entscheidenden Spiel nicht zur Verfügung stehen. Trotz des Drucks gibt Tullberg zu erkennen, dass er diese Herausforderung genießen möchte. Der BVB plant, schon bald einen neuen Cheftrainer zu verpflichten, vermutlich am Sonntag oder Montag.

Die Zukunft des BVB

Die Herausforderungen unter Sahin und Terzic lassen nicht nur Fragen zur neuen Trainerbesetzung aufkommen. Terzic wurde in der Vergangenheit für seine schrittweise Herangehensweise und die unklare Spielidee kritisiert. Er übernahm den BVB erstmals im Dezember 2020 und führte die Mannschaft im darauffolgenden Jahr zum DFB-Pokal-Sieg. Doch die letzten Monate unter seiner Ägide waren von Unsicherheiten geprägt, was letztlich zu seiner Trennung führte. Ein Angebot aus der Premier League war für Terzic ebenfalls im Raum, aber zur sofortigen Annahme war er nicht bereit.

Der Verein, der in der Champions-League-Saison 2024/25 dank der Leistungen deutscher Mannschaften in der europäischen Eliteliga bleibt, benötigt jetzt eine stabilere Lösung auf der Trainerbank. Die Bereitschaft der Spieler, einander bedingungslos zu unterstützen, könnte dabei entscheidend sein, um aus der aktuellen Misere herauszukommen. Tullberg ist nun gefordert, kurzfristig neue Impulse zu setzen und Vertrauen in die Spieler zu schaffen.

Für die Zukunft des BVB bleibt abzuwarten, wie sich die Situation nach dem anstehenden Spiel gegen Werder Bremen entwickeln wird und ob Tullberg als Interimstrainer nachhaltig überzeugen kann.

Die Entwicklungen sind auch im Zusammenhang mit den jüngsten Veränderungen im Vereinsmanagement und dem neuen Trainer, der bald auf Tullberg folgen könnte, von großer Bedeutung. Welt und Yahoo Sports berichten umfassend über die letzten Ereignisse und ihre Tragweite für den BVB. Auch in Bezug auf die strategische Neuausrichtung untersucht Sportschau die Aspekte, die zu den Trainerwechseln führten.