Dr. Julia Stern, Senior Researcher im Bereich „Psychometrie und Forschung zu Individuellen Differenzen“ an der Universität Bremen, wurde mit dem YERUN Open Science Award ausgezeichnet. Dieser Preis, der mit 2.000 Euro dotiert ist, fördert Projekte, die eine offene Wissenschaftskultur unterstützen. Die Auszeichnung wurde im Rahmen einer Onlineveranstaltung am 14. Februar 2025 vergeben, bei der auch drei weitere Forschende aus dem YERUN-Netzwerk geehrt wurden. Laut Uni Bremen ist Julia Stern Gründerin und Sprecherin der Bremer Open Science Initiative (BOSI), die durch diese Ehrung besondere Anerkennung erhält.

Der YERUN Open Science Award zeichnet insbesondere Projekte aus, die Wissenschaft transparenter und zugänglicher machen. Er fördert zudem die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftsinstitutionen und der Gesellschaft. Professor Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer an der Universität Bremen, unterstrich die wichtige Rolle der Offenheit in der Wissenschaft, eine Ansicht, die durch die Arbeit von BOSI gestärkt wird. Die Initiative setzt sich für mehr Transparenz, Reproduzierbarkeit und Replizierbarkeit in der Forschung sowie in der Lehre und Gremienarbeit ein.

Initiativen zur Förderung von Open Science

BOSI plant Maßnahmen, um die Vernetzung innerhalb des Fachbereichs und mit anderen Institutionen zu intensivieren. Zu den Zielen gehört die Unterstützung von Open Access-Veröffentlichungen sowie die Sensibilisierung von Studierenden für die Prinzipien der Open Science. Zudem sollen in Berufungskommissionen Leistungskriterien eingeführt werden, die Qualität, Transparenz und Nachhaltigkeit in den Fokus rücken. YERUN, das Netzwerk, dem die Universität Bremen angehört, feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen und trägt dazu bei, die internationale Ausrichtung der Universität zu stärken.

Die Vision von Open Science wird zunehmend auch von internationalen Institutionen getragen. Mit einem besonderen Fokus auf Open Science arbeitet die UNESCO seit 2021 intensiver an diesem Thema, ausgehend von den Erfahrungen der COVID-19-Pandemie. Bereits 1999 schuf die Weltwissenschaftskonferenz den Grundstein für diese Initiative. Unter den Prinzipien des Open Access veröffentlicht die UNESCO seit 2013 Inhalte, um den Zugang zu wissenschaftlichem Wissen zu fördern. Diese Entwicklung hat ihren Höhepunkt in der Empfehlung zur Open Science gefunden, die als bedeutend für die zukünftige Wissenschaftspolitik angesehen wird, und zahlreiche deutsche Wissenschaftsorganisationen haben sich dazu bekannt, UNESCO Richtlinien zu befolgen.

Gemeinsame Herausforderungen in der Wissenschaft

Ein zentrales Anliegen der Wissenschaftspolitik ist der Umgang mit einer Vielzahl von Staaten, die Offenheit fordern, selbst jedoch keine Daten teilen oder Patente respektieren. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, gilt es, den Dialog zwischen verschiedenen Wissenssystemen, einschließlich indigenem Wissen, zu stärken. Zudem müssen Maßnahmen ergriffen werden, um wissenschaftliches Fehlverhalten zu erkennen und zu ahnden. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat in diesem Zusammenhang bereits mehrere Fachgespräche mit bedeutenden Wissenschaftsorganisationen organisiert, die zur Institutionalisierung von Open Science beitragen sollen. Dies zeigt auf, wie wichtig die Rolle von Kooperationspartnern und internationalen Initiativen ist, um eine transparente und zugängliche Wissenschaft zu fördern.