Die Borgfelder Flutbrücke bleibt ein zentraler Bestandteil der Verkehrsverbindungen zwischen Bremen und dem Landkreis Osterholz, insbesondere für Pendler aus Lilienthal, Grasberg und Worpswede. Martin Wolff, der regelmäßig von Borgfeld nach Lilienthal pendelt, bemängelte vor knapp zwei Jahren den unebenen Straßenbelag der neuen Brücke, der sich anfühlte wie ein Waschbrett. Das Bremer Amt für Straßen und Verkehr (ASV) hat seitdem Mängel behoben, die durch das ausführende Bauunternehmen im Rahmen von Gewährleistungsarbeiten übernommen wurden. So ist der Straßenbelag zwar weniger wellig, jedoch weist er weiterhin eine „erhöhte Rauigkeit“ auf. Technische Nachteile davon werden nicht erwartet, und weitere Belagsarbeiten sind derzeit nicht geplant.

Die Flutbrücke wurde vor knapp zweieinhalb Jahren fertiggestellt, nachdem sie unter Baukosten von rund 6,4 Millionen Euro errichtet worden war. Diese Brücke soll mindestens sieben bis zehn Jahre langlebig sein und wird regelmäßig gereinigt sowie des Öfteren ausgebessert. Festgestellte Mängel sind bei Neubauten normal, und für die Behebung sind keine Zusatzkosten entstanden. Auch eine Vollsperrung der Strecke war nicht erforderlich; die Mängelbehebungsarbeiten fanden nachts statt, um den Verkehrsfluss nicht zu behindern. Prüfungen der Bausubstanz erfolgen alle drei Jahre, während alle sechs Jahre eine Hauptprüfung stattfindet.

Eröffnung der neuen Flutbrücke

Die offizielle Eröffnung des Ersatzbaus der Flutbrücke fand am 2. September 2022 statt. An dem Festakt nahmen unter anderem Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, sowie Marcel Habeck, erster stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Lilienthal, teil. Die Brücke wird seit dem 26. August 2022 voll befahren und wurde an gleicher Stelle parallel zur alten Straßenbahnbrücke errichtet, die 1929 gebaut wurde und eine Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren hatte.

Die alte Brücke hatte unter der hohen Verkehrslast gelitten, die sich in den letzten Jahrzehnten deutlich erhöht hatte. Diese Überlastung führte zu einer Beeinträchtigung der Tragfähigkeit. Daher wurde der Neubau als die wirtschaftlichste Lösung identifiziert. Der Unterbau der neuen Brücke besteht aus fünf tief gegründeten Pfeilern, und die Konstruktion ist für Schwerverkehr bis zu 60 Tonnen ausgelegt.

Nachhaltigkeit und moderne Technologien

Die Bauweise und Instandhaltung der Brücke stehen im Einklang mit modernen Ansätzen wie denen des Forschungsprojekts IntegBridge, das innovative Methoden zur Lebenszykluskostenrechnung und Ökobilanzierung von Bauwerken untersucht. Dieses Projekt nutzt ein hierarchisch strukturiertes Elementkatalogsystem, das Material- und Lebensdauerinformationen bereithält und es ermöglicht, verschiedene Brückenvarianten zu vergleichen und fortlaufend zu optimieren. So wird der Lebenszyklus der Brücke nachhaltig gestaltet, während die Notwendigkeit von Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen genau dokumentiert wird.

Für die Borgfelder Flutbrücke, die sich nach dem Umbau in einem soliden Zustand befindet, bleibt es also wichtig, regelmäßige Kontrollen und Wartungsarbeiten durchzuführen, um ihre Funktionsfähigkeit über viele Jahre sicherzustellen.