Die Arbeitskämpfe in den deutschen Seehäfen haben heute eine neue Stufe erreicht, als die Gewerkschaft Verdi ihren Warnstreik auf Hafenarbeiter in Hamburg und Bremen ausgeweitet hat. Die Mitarbeiter in Wilhelmshaven und Emden sollen sich dem Streik am Mittwoch anschließen, um ihre Forderungen nach höheren Stundenlöhnen um drei Euro pro Stunde zu unterstreichen. Dieser Schritt erfolgt kurz vor der vierten Verhandlungsrunde im Tarifstreit der Seehafenbetriebe und setzt die Betriebe weiter unter Druck.
Derzeit sind bereits zahlreiche Hafenarbeiter in Hamburg und Bremerhaven im zweitägigen Warnstreik, wobei sich allein in Bremen rund 800 Personen beteiligen. In Hamburg wird die genaue Anzahl der Streikenden noch ermittelt, aber die Beteiligung ist laut einem Sprecher hoch.
Verdi hat die Beschäftigten in Hamburg dazu aufgerufen, den Streik fortzusetzen und nicht vor dem Ende der Nachtschicht wieder zur Arbeit zurückzukehren. Am Mittwoch ist eine Kundgebung vor dem Zentralverband Deutscher Seehäfen in Hamburg geplant, gefolgt von einem Demonstrationszug zum Gewerkschaftshaus mit einer Abschlusskundgebung.
In Emden soll der Warnstreik früh beginnen und nach der zweiten Schicht enden, während in Bremen und Wilhelmshaven die Arbeit während der ersten Schicht niedergelegt wird. Die Forderung von Verdi nach einer Lohnerhöhung um drei Euro rückwirkend zum 1. Juni steht im Mittelpunkt des Arbeitskampfes, wobei die Seehafenbetriebe bisher ein Angebot von 2,9 Prozent Lohnerhöhung abgegeben haben.
Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe hat die Gewerkschaft aufgefordert, bei den Streiks Maß zu halten, da diese die Zuverlässigkeit der Häfen beeinträchtigen könnten. Die vierte Verhandlungsrunde ist für Donnerstag und Freitag in Bremen geplant, wobei bereits Mitte Juni Warnstreiks in verschiedenen norddeutschen Häfen stattgefunden haben.