Tradition und Geschichte: Das älteste Bierfest der Welt – Bergkirchweih in Erlangen

Die Bergkirchweih in Erlangen ist das älteste Bierfest der Welt, das bereits seit 1755 gefeiert wird. Im Vergleich dazu wurde die erste Ausgabe des berühmten Münchner Oktoberfestes erst im Jahr 1810 abgehalten. Der Ursprung der Bergkirchweih geht auf eine Verlegung des traditionellen Pfingstmarktes auf den Burgberg in Erlangen zurück, beschlossen von den Stadträten des Magistrats der Erlanger Altstadt. Ursprünglich entstand das Fest aus dem „Vogelschießen“ der Erlanger Schützenkompanie und entwickelte sich später zu einem Pfingstmarkt und schließlich auf Drängen der Kirchenväter zur Kirchweih.

Die Namensgebung „Bergkirchweih“ im Jahr 1824 erscheint irreführend, da weder eine Kirchweihe noch ein echter Berg damit verbunden ist. Der Hügel, auf dem das Fest stattfindet, liegt lediglich 50 bis 60 Meter über der Stadt. Jedes Jahr wird die Bergkirchweih mit dem Anstich des ersten Fasses durch den Erlanger Oberbürgermeister am Donnerstag vor Pfingsten eröffnet. Dies markiert den Beginn der „fünften Jahreszeit“ und lockt jährlich etwa eine Million Besucher an, die das Fest mit Bier, fränkischen Spezialitäten, Live-Musik, Fahrgeschäften und traditionellem Bierbegräbnis genießen.

Die Bergkirchweih endet mit einem beeindruckenden Abschluss unter den beleuchteten Kastanienbäumen, bei dem Festwirte und Helfer mit Schaufel, Pickel und einem Priester als Symbol durch die Menge ziehen, um das letzte Fass Festbier zu „begraben“. Die Besucher verabschieden sich dann mit weißen Taschentüchern und dem Lied „Lili Marleen“ vom „Berch“. Neben der weltbekannten Wiesn in München ist die Bergkirchweih in Erlangen also ein bedeutendes und traditionsreiches Volksfest in Bayern, das eine lange Geschichte des Feierns und der Fröhlichkeit verkörpert.