AltstadtReisen

Tourismusphobie auf Mallorca: Aktivisten fordern nachhaltigeres Modell

Ein Blick hinter die Fassade des Tourismus-Protests

Im Jahr 2017 erlebte die Insel Mallorca einen Tourismusboom, der mit neuen Rekorden einherging. Trotz dieser positiven Entwicklung gab es Unzufriedenheit bei einigen Aktivisten, die mit Aufklebern wie „Tourism kills Mallorca“ in der Altstadt von Palma auf sich aufmerksam machten. Eine Protestaktion am Hafen, bei der Confetti geworfen und Bengalos angezündet wurden, führte zu geringen Sachschäden und rechtlichen Konsequenzen für die Teilnehmer, darunter der Vorwurf des Terrorismus.

Die damalige PP-Fraktionssprecherin Marga Prohens äußerte ihre Empörung über die Welle der Tourismusphobie und die drohende Gefahr für den wichtigsten Wirtschaftszweig der Insel. Die Aktivisten betonten jedoch, dass ihr Anliegen nicht gegen Touristen oder den Tourismus im Allgemeinen gerichtet sei. Vielmehr forderten sie eine gesellschaftliche Debatte, um ein nachhaltigeres und gerechteres Modell zu schaffen, das ökologischen und sozialen Belangen Rechnung trägt.

Daniel Wom Webdesign

Die Forderungen der Aktivisten nach verbesserten Arbeitsbedingungen im Tourismus, Begrenzung der Mietpreise und Förderung des sozialen Wohnungsbaus stießen bei den konservativen Meinungsmachern auf Unverständnis und Kritik. Im Anschluss an weitere tourismusfeindliche Vorfälle starteten die Konservativen eine Gegenkampagne mit dem Slogan „We love tourism“, an der auch Marga Prohens beteiligt war.

Die Wandlung von Marga Prohens zu einer Politikerin, die sich für Maßnahmen gegen die Wohnungsnot einsetzt und das Wachstum des Tourismus als „limitiert“ ansieht, wirft Fragen auf. Die Skepsis gegenüber früheren Positionen und die zunehmende Zustimmung zu den Forderungen der einst kritisierten Aktivisten zeigen einen Sinneswandel, der in der politischen Landschaft Spaniens diskutiert wird.

der Altstadt Bremen News Telegram-KanalBremen News Telegram-Kanal

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"