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Teuerer Genuss: Warum Eis in Italien unerhört teuer wird

Die Preise für Eis in Italien steigen rasant – Urlauber müssen seit 2021 mit einer Preissteigerung von rund 30 Prozent rechnen, was vor allem auf hohe Rohstoffkosten und die steigende Nachfrage durch Touristen zurückzuführen ist, und das Ganze sorgt für einen bitteren Nachgeschmack im Sommerurlaub.

In Italien drohen hohe Eispreise den Sommerurlaub zu trüben. Besonders für Touristen in Städten wie Rom und Mailand kann der Genuss einer erfrischenden Kugel Gelato zu einem teuren Vergnügen werden. Die Ursachen für diesen Preisaufschlag sind vielfältig und betreffen sowohl die wirtschaftliche Gesamtlage als auch das Verbraucherinteresse.

Eiscreme unter dem Preisdruck

Die Preise für Eis sind in den letzten drei Jahren in Italien drastisch angestiegen, was laut einer Untersuchung des italienischen Konsumforschungszentrums (CRC) um bis zu 30 Prozent ausmacht. Diese Steigerung steht im krassen Gegensatz zur inflationären Entwicklung, die im gleichen Zeitraum bei lediglich 15,7 Prozent liegt. Die Marktforscher fanden heraus, dass touristische Hotspots, vor allem in den großen Städten, besonders stark betroffen sind.

Hoher Preisdruck durch Touristen

Besucher in beliebten Urlaubsorten sorgen nicht nur für einen Anstieg der Nachfrage, sondern treiben auch die Preise nach oben. Diese Entwicklung lässt sich in Städten wie Rom und Mailand deutlich beobachten, wo ein Kilogramm industriell hergestelltes Eis schon mal 5,86 Euro kostet. In Touristengebieten kann der Preis auch auf über 8 Euro steigen, während handwerklich hergestelltes Gelato sogar bis zu 28 Euro pro Kilogramm kosten kann. Im Gegensatz dazu beträgt der Durchschnittspreis an deutschen Eisdielen lediglich 1,70 Euro pro Kugel.

Hintergründe der Preissteigerungen

Die Hauptgründe für den Preisanstieg sind die stark gestiegenen Rohstoffpreise für Zutaten wie Milch, Zucker und Kakao sowie die hohen Mietkosten in den zentralen Lagen. Claudio Pica, Präsident des italienischen Eisherstellerverbands, erklärt, dass einige Geschäfte in Rom für Spitzenlagen Mieten von bis zu 35.000 Euro pro Monat zahlen müssen. Dies wirkt sich erheblich auf den Endpreis der Produkte aus.

Nicht nur Kosten, sondern auch Nachfrage

Erstaunlicherweise scheinen die hohen Preise den Durst nach Eis nicht zu dämpfen. Im Gegenteil: Die Nachfrage scheint sogar zuzunehmen, besonders bei ausländischen Touristen. Furio Truzzi, Präsident des wissenschaftlichen Ausschusses des CRC, hebt hervor, dass die steigenden Preise hauptsächlich durch das unstillbare Verlangen nach italienischem Gelato von Touristen getragen werden.

Fazit und Ausblick

Für viele Italienurlauber könnte die süße Freude am Eis in diesem Sommer teuer werden. Die Preisentwicklung spiegelt nicht nur lokale wirtschaftliche Bedingungen wider, sondern ist auch ein Zeichen für den anhaltenden und wachsenden Tourismus in Italien. Die Kombination aus steigender Nachfrage und hohen Produktionskosten sorgt für ein schmerzhaftes Erwachen für Genießer. Wer die prächtigen Eisdielen Italiens aufsuchen möchte, sollte besser sein Budget im Auge behalten.

Lebt in München und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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