AltstadtVerden

Sanierung der Süderstadt: Millionen für ein neues Gesicht Verdens

In der Stadt Verden werden bis 2040 Millionen in die Sanierung der Altstadt investiert, um leerstehende Gebäude und infrastrukturelle Mängel zu beheben, während Eigentümer und Anwohner aktiv in den Prozess eingebunden werden.

Die Stadt Verden steht vor einer bedeutenden Transformation, die nicht nur den Charakter der Innenstadt verändern könnte, sondern auch zahlreiche Herausforderungen und Möglichkeiten mit sich bringt. In den kommenden Jahren wird ein umfangreiches Sanierungsprojekt für die Altstadt in Angriff genommen, und es sind Millionen von Euro eingeplant, die aus Fördermitteln von Bund und Land stammen werden. Der Fokus liegt dabei auf einer gezielten Aufwertung der Süderstadt einschließlich der Behebung von Leerständen und sichtbarem Sanierungsbedarf an Gebäuden.

Stadtplanerin Jeanette Kirsch hat sich intensiv mit dem Gebiet zwischen der Aller, dem Domgymnasium und dem Rathausplatz beschäftigt. Bei ihrem Rundgang stellte sie fest, dass die Süderstadt an vielen Stellen dringend Aufmerksamkeit benötigt. Verkehrsprobleme, hohe Abriegelungen der Straßenflächen, und nicht zuletzt die sommerliche Hitze, die sich auf den versiegelten Flächen staut, sind nur einige der Herausforderungen. Die Stadtverantwortlichen haben erkannt, dass diese Missstände nicht länger ignoriert werden können, und haben ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) in die Wege geleitet, um die Altstadt umfassend zu sanieren.

Vorbereitende Untersuchungen

<p Der erste Schritt im Sanierungsprozess besteht darin, Voruntersuchungen durch ein Planungsbüro durchzuführen. Diese Untersuchungen sollen diese Probleme systematisch erfassen und Lösungen entwickeln. Der Beginn dieser Arbeiten könnte bereits noch in diesem Jahr erfolgen. Rasmus Grobe von den Grünen sieht in diesem Vorhaben eine große Chance für die Innenstadt: „Wir müssen die Gelegenheit nutzen, um die Attraktivität der Altstadt zu steigern.“ Dieser Optimismus wird jedoch von gewissen Bedenken der Stadtverordneten begleitet, wobei vor allem der CDU-Politiker Lars Brennecke Bedenken äußert.

Brennecke kritisiert den Begriff „Vorbereitende Untersuchungen“, da dieser für einen Zeitraum von sechs Monaten bedeutet, dass sämtliche Bauanträge pausiert werden müssen. Dies verursacht Unruhe im Stadtentwicklungsgeschehen und könnte dazu führen, dass dringend nötige Maßnahmen nicht rechtzeitig umgesetzt werden. „Das könnte der Stadt schaden, besonders in einem Gebiet, das bereits unter hohen Leerständen leidet“, warnte er. Aber die Stadtverwaltung hat betont, dass während diesen Untersuchungen keine notwendigen Renovierungsarbeiten oder Denkmalschutzmaßnahmen blockiert werden.

Gemeinschaftliche Beteiligung ist gefragt

Ein weiteres zentrales Thema dieser Initiative ist die Beteiligung der Anwohner und Eigentümer. Bärbel Rater, ebenfalls von den Grünen, betont, wie wichtig es ist, die Bürger in die Planungen mit einzubeziehen. Bei den Gesprächen über die Sanierungsprojekte müssen die Lebenssituation und die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Bewohner ausreichend berücksichtigt werden, sodass niemand zurückgelassen wird.

Die Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen sieht vor, dass Bund, Land und Kommune jeweils ein Drittel der Kosten übernehmen. Dennoch bleibt ein Teil der finanziellen Verantwortung bei den Eigentümern. „Es darf nicht passieren, dass Eigentümer ihre Objekte aufgrund finanzieller Belastungen verwerfen“, unterstrich Rater die Notwendigkeit von Dialogen und transparenten Informationen.

Der SPD-Politiker Carsten Hauschild hebt ebenfalls die Wichtigkeit des Hochwasserschutzes hervor, insbesondere in Bezug auf den Bollwerk und den Anita-Augspurg-Platz. „Es gibt hier Handlungsbedarf, das wissen wir, aber die Details müssen noch geklärt werden“, so Hauschild. Die Diskussion darüber, in welchem Tempo die Maßnahmen umgesetzt werden sollen, wird in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich weitere Anträge und Dialoge nach sich ziehen.

Das Planungsbüro wird schätzungsweise im Oktober mit seinen Untersuchungen beginnen, wobei die Kosten für die Expertise voraussichtlich bei etwa 30.000 Euro liegen. Außerdem steht der 1. Juni 2025 als Frist für die Beantragung von Städtebaufördermitteln fest. Der Zeitplan sieht vor, dass die Sanierungsarbeiten im Jahr 2026 beginnen können, aber dies hängt schließlich auch von der Zustimmung des Stadtrates ab.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Sanierung der Altstadt in Verden eine komplexe Herausforderung ist, die von den Stadtverordneten, der Verwaltung und den Bürgern gleichermaßen getragen werden muss. Die kommenden Monate sind entscheidend, um eine erfolgreiche Umsetzung der Pläne zu gewährleisten und dabei alle Interessen zu berücksichtigen.

Lebt in München und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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