Altstadt

Neue Beschilderung am Kindlifresserbrunnen: Raum für kontroverse Interpretationen

Die Stadt Bern hat kürzlich die Beschilderung des Kindlifresserbrunnens auf dem Kornhausplatz überarbeitet. Diese Maßnahme erfolgte, um den unterschiedlichen Interpretationen des Brunnens Raum zu geben. Frühere Erklärungen auf dem Schild wurden als unzureichend angesehen, da sie lediglich eine Deutung als Kinderschreck präsentierten und eine mögliche Interpretation im antisemitischen Kontext verschwiegen. Dies hatte in der Vergangenheit zu Kontroversen geführt.

Die aktualisierte Beschilderung zielt darauf ab, auch kontroversen Deutungen Platz zu bieten und eine faktenbasierte Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte zu fördern. Die nun dreisprachige Tafel ersetzt die vorherige Beschriftung vollständig. Über die Jahrhunderte hinweg haben sich viele verschiedene Interpretationen zur Figur des Kindlifressers entwickelt, von denen bis heute keine eindeutig bewiesen oder widerlegt werden können.

Einige Betrachter sehen den Kindlifresser als Kinderschreck, während andere ihn mit Kronos oder Saturn in Verbindung bringen, die ihre eigenen Kinder verschlingen. Interessanterweise gibt es Analogien zu einer Fasnachtsfigur, die aufgefallen sind. Später im 19. Jahrhundert wurde der Kindlifresser sogar als Darstellung eines Christenkinder verzehrenden Juden gedeutet, was auf historische Phasen der Judenfeindlichkeit in Bern zurückführt.

Der Kindlifresserbrunnen wurde im Jahr 1545 von dem Bildhauer Hans Gieng aus Freiburg geschaffen. Seine Bedeutung und historische Interpretationen werden durch die neu beschriftete Tafel in der Berner Altstadt nun differenzierter dargestellt. Dieser Schritt soll eine umfassendere Auseinandersetzung mit der Figur und ihrer Vergangenheit ermöglichen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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