AltstadtWissenschaft

Musikalisches Wunder in Jerusalem: Ein einzigartiges interreligiöses Projekt

Wie das Magnificat-Institut, eine Musikschule in Jerusalem, den Dialog fördert

In den turbulenten Klassenzimmern des Magnificat-Instituts in Jerusalem, einer Musikschule, die sich im Herzen der Altstadt befindet, erleben Schüler und Lehrer täglich kleine, aber bedeutende Wunder. Unter der Leitung des Franziskanerpater Alberto Joan Pari kommen hier israelische und palästinensische Schüler und Lehrer unterschiedlicher religiöser Überzeugungen zusammen, um gemeinsam Musik zu machen. Diese einzigartige Verbindung findet statt, während der jüngste Konflikt seit fast einem Jahr die Region erschüttert.

Das Institut, das kurz vor seinem 30-jährigen Bestehen steht, wurde 1995 auf Initiative des Franziskanerpaters Armando Pierucci gegründet. Seitdem hat es sich stetig weiterentwickelt und bietet heute mehr als 200 Schülern ab 5 Jahren Unterricht, unterstützt von 25 Lehrern, einem Chor und verschiedenen Orchestergruppen. Eine Besonderheit des Instituts ist die Vielfalt der Schüler und Lehrer: während in anderen Schulen der Kustodie Arabisch die Basissprache ist und nur christliche und muslimische Schüler vertreten sind, sind am Magnificat-Institut die meisten Lehrer jüdisch, während die Schülerschaft hauptsächlich aus arabischen Christen und Muslimen besteht.

Die Schule fungiert nicht nur als Ort des musikalischen Lernens, sondern dient auch als sozialer Polster und Zufluchtsort für Kinder, die unter den Auswirkungen des Krieges und wirtschaftlicher Schwierigkeiten in ihren Familien leiden. In dieser Umgebung können die Schüler für einige Stunden den Belastungen des Alltags entfliehen und sich der Schönheit der Musik hingeben.

Musikalische Versöhnung

Ein bemerkenswertes Beispiel für die Versöhnung, die durch die Musik am Institut gefördert wird, ist das „Freitagsorchester“, das aus arabischen Schülerinnen im Alter von 18 bis 20 Jahren besteht und von einem israelischen Juden dirigiert wird. Trotz anfänglicher Vorbehalte gegenüber dem Dirigenten, der in den Augen vieler Schüler als Vertreter des Feindes galt, führte seine einfühlsame Erklärung zu einem Zusammenhalt in der Klasse und ermöglichte den Fortbestand des Unterrichts.

Pater Pari selbst, der Leiter des Instituts, ist nicht nur musikalisch begabt, sondern auch ein Befürworter des interreligiösen Dialogs. Obwohl das Institut zunächst nicht mit diesem Ziel ins Leben gerufen wurde, hat es sich im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Ort des interreligiösen Austauschs entwickelt, der durch die tägliche Interaktion von Schülern und Lehrern gestärkt wird.

Geschichten wie die von Emma Spitkovsky und ihrem Schüler Mohammad Al-Shaikh oder Musa, einem jungen Klarinettisten aus Bethlehem, der von einem jüdischen Lehrer aus Jerusalem unterrichtet wird, zeigen, dass das Magnificat-Institut weit mehr als nur eine Musikschule ist. Es ist ein Ort der Begegnung und des Respekts, an dem kulturelle und religiöse Grenzen durch die universelle Sprache der Musik überwunden werden.

Die Hoffnung ist, dass die Früchte dieser beispiellosen Gemeinschaftsarbeit eines Tages die gesamte Gesellschaft bereichern und zu dauerhafter Versöhnung in einer Region beitragen, die von Konflikten gezeichnet ist.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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