Die Sorge vor Hochwasser in Stolberg und Eschweiler bleibt bestehen, besonders bei langanhaltendem starken Regen, der bis 2028 oder 2029 anhalten könnte. Um die Situation zu verbessern, auch wenn das Eindringen von Wasser nicht verhindert werden kann, präsentierte Gerd Demny vom Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Stolberger Ausschuss für Klimaschutz, Mobilität und Energie Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Das Ziel ist es, hohe Flutwellen und starke Fließgeschwindigkeiten zu vermeiden, insbesondere bei mehr als zwei Metern hohem Wasser und hoher Geschwindigkeit, was eine Gefahr für Gebäude und Bewohner darstellt.
Die Ergebnisse des KAHR-Projekts (Klima-Anpassung-Hochwasser-Resilienz) zeigen 93 mögliche Projektvorschläge entlang der Vicht, wobei Hochwasserrückhaltebecken (HRB) das größte Potenzial für den Hochwasserschutz bieten. Geplant sind zwei Rückhaltebecken, eins in Mulartshütte für etwa 394.000 Kubikmeter Wasser und ein zweites in Rott für etwa 745.000 Kubikmeter Wasser. Die Fertigstellung dieser Maßnahmen ist für 2028/2029 geplant, nachdem ein Planfeststellungsbeschluss noch in diesem Jahr erwartet wird.
Lokale Maßnahmen zur Gebäudesicherung wurden bereits umgesetzt, einschließlich der Umgestaltung von zehn Uferabschnitten entlang der Gewässer. Zusätzlich sind Treibgutfallen zur regionalen Wirkung in Hasselbach und Vicht im WVER-Wirtschaftsplan für 2024 verankert. Weitere Schutzmaßnahmen umfassen den Bau einer Hochwasserschutzmauer am Bernardshammer durch die Firma Nystar und die Umleitung des Hasselbachs in die Wehebachtalsperre, um die Wassermenge in Vicht und in der Vicht zu reduzieren. Der Europatunnel wird ebenfalls eine Rolle bei der gezielten Lenkung von Hochwasser spielen, allerdings soll nur noch ein Bruchteil der Wassermassen im Vergleich zur Flutkatastrophe von 2021 dort ankommen, sobald alle Maßnahmen 2028 oder 2029 umgesetzt sind.