Die Situation im Tierheim Bremen ist besorgniserregend: Eine Frau hat mehr als 30 Katzen abgegeben, da sie die Kontrolle über deren Haltung verloren hat. Diese Katzen waren nicht kastriert und konnten sich unkontrolliert vermehren. Wie t-online.de berichtet, werden Katzen bereits mit sechs Monaten geschlechtsreif und sind in der Lage, bis zu dreimal pro Jahr Nachwuchs zu bekommen. Diese unkontrollierte Fortpflanzung führt zu einer massiven Überpopulation.

Mehrere der aufgenommenen Katzen waren trächtig und brachten ihre Kätzchen im Tierheim zur Welt. Die verwilderten Tiere müssen sich zunächst an den Menschen gewöhnen. Aktuell warten noch neun erwachsene Katzen und vier Jungtiere im Tierheim auf ein neues Zuhause. Das Tierheim appelliert an die Öffentlichkeit, Katzen kastrieren zu lassen, um das Problem der Überpopulation zu bekämpfen.

Kastrationspflicht in Bremen

In Bremen besteht seit einigen Jahren eine Pflicht, Freigänger-Katzen kastrieren zu lassen. Dieses Gesetz ist ein wichtiger Schritt, um die Katzenpopulation in den Griff zu bekommen. Immerhin können durch das Nicht-Kastrieren einer einzigen Katze Hunderte von Nachkommen innerhalb von wenigen Jahren entstehen. Weitere Informationen zur Kampagne „Katzen kastrieren statt töten“ finden Interessierte auf tierschutz.com.

Die Problematik der Katzenüberpopulation ist jedoch nicht nur auf Bremen beschränkt. Auch in anderen Ländern, wie der Schweiz, wird dieses Thema intensiv diskutiert. So kooperiert die Organisation Tierschutz Schweiz (TIR) mit der Tierschutzorganisation NetAP, um eine zwingende Kastrationspflicht für Straßenkatzen einzuführen. Laut tierimrecht.org wurde bereits 2018 eine Petition an das Parlament eingereicht, die von über 115.000 Menschen unterstützt wurde.

Internationale Perspektiven auf die Katzenüberpopulation

Obwohl die Petition 2020 abgelehnt wurde, setzt TIR weiterhin auf niveauspezifische Maßnahmen, um die Population der streunenden Katzen zu reduzieren. Die Überpopulation führt nicht nur zu leidenden Tieren, sondern beeinflusst auch die Biodiversität erheblich, indem Millionen von Vögeln, Reptilien und Amphibien jedes Jahr durch Katzen getötet werden.

Zusätzlich wird in der Schweiz von der Association zur Förderung des Klimas diskutiert, ob ein Moratorium auf Katzen erlassen werden sollte, das einen Import und Zuchtverbot für einen Zeitraum von zehn Jahren umfasst. Diese Ansätze zeigen, dass die Probleme rund um die Katzenpopulation von lokaler bis internationaler Ebene behandelt werden müssen, um effektive Lösungen zu finden.

Die Überforderung vieler Tierhalter und die daraus resultierende Katzenüberpopulation fordern ein Umdenken in der Gesellschaft. Nur durch Aufklärung und verantwortungsbewusste Handhabung der Tierhaltung kann diesem besorgniserregenden Trend entgegengewirkt werden.