Die Polizei in Bremen und Bremerhaven plant die Anschaffung von 705 neuen Smartphones im Jahr 2025, um die digitale Transformation der Einsätze voranzutreiben. Dafür stehen im Haushalt 2025, vorbehaltlich der Zustimmung des Haushalts- und Finanzausschusses, 600.000 Euro zur Verfügung, wie kreiszeitung.de berichtet. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) betonte, dass die Mittel ursprünglich für 2024 beantragt wurden und im IT-Haushalt der Polizei eingesetzt werden sollen.
In Bremerhaven sind für die neuen Smartphones 235 Geräte eingeplant, während Bremen 470 Smartphones erhalten soll. Mäurer versprach, das Geld in diesem Jahr vollständig auszugeben. Die Anschaffung wird dringend benötigt, da von den insgesamt 1.918 bereits vorhandenen Geräten 985 älter als drei Jahre sind. In Bremerhaven sind aktuell 153 Smartphones im Einsatz, von denen 136 älter als drei Jahre sind.
Digitale Unterstützung im Polizeidienst
Um die technische Ausstattung der Polizei zu modernisieren, läuft in Bremen parallel ein Testbetrieb mit 25 Smartphones, die mit der innovativen Polizei-App @rtus-Mobile ausgestattet sind. Diese App wurde entwickelt, um die Polizeiarbeit einfacher und effizienter zu gestalten. Die ersten Nutzer sind Streifenbeamte der Vahr und der Bremer Verkehrsbereitschaft sowie Kolleginnen und Kollegen aus Bremerhaven, wie senatspressestelle.bremen.de erklärt. Die Testphase läuft über einen Zeitraum von zehn Wochen und soll wichtige Erkenntnisse für eine mögliche Ausweitung der App-Nutzung liefern.
Die App ermöglicht den Zugang zum Vorgangsbearbeitungssystem „Artus“, sodass während eines Einsatzes Vorgänge angelegt werden können. Zudem können Fotos und Sprachnachrichten eingefügt und der Standort via GPS gespeichert werden. Diese digitale Unterstützung zielt darauf ab, die Bearbeitung von Einsätzen zu beschleunigen und handschriftliche Notizen obsolet zu machen.
Technologische Entwicklungen und langfristige Visionen
Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Trends zur Digitalisierung der Polizeiarbeit in Deutschland. Bis 2030 streben die Innenministerien von Bund und Ländern eine vollständige Modernisierung der IT-Infrastruktur der Polizei an, wie polizeipraxis.de berichtet. Diese Initiative zielt darauf ab, den technologischen Fortschritt und gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung zu tragen.
Projekt „Polizei 2020“ (P20) soll die IT aller deutschen Polizeien vereinheitlichen und eine digitale, vernetzte Polizei erschaffen. Dies beinhaltet auch die digitale Tatortdokumentation und die Umstellung des BOS-Digitalfunknetzes auf den IP-Standard. Darüber hinaus werden neue, robuste mobile Geräte wie Smartphones und Tablets eingesetzt, um Polizeibeamte im Außendienst zu unterstützen.
Die digitale Transformation der Polizeiarbeit bietet die Chance, die Effizienz zu steigern, Entscheidungen schneller zu treffen und die Bürokratie erheblich zu reduzieren. Die Zukünfteinsatzkräfte profitieren von einer höheren Sicherheit und einer transparenten Arbeitsweise, die durch moderne Technologien ermöglicht werden. Die erfolgreiche Realisierung dieser Projekte erfordert allerdings die Mitwirkung der Polizeibeamtinnen und -beamten bei der Auswahl geeigneter Geräte, um Benutzerfreundlichkeit, Zuverlässigkeit und Cybersecurity-Standards zu gewährleisten.