In Bremen nimmt die Kriminalität unter Jugendlichen alarmierende Züge an. Junge Intensivtäter sind fast täglich aktiv, was auf eine besorgniserregende Entwicklung in der Stadt hinweist. Vor diesem Hintergrund fordert die Fraktion Bündnis Deutschland (BD) Informationen und Maßnahmen vom Bremer Senat, nachdem sie in zwei spezifischen Fällen tiefes Entsetzen über die Abwicklung der Situationen geäußert hat. Ein Akteneinsichtsantrag beim Jugendamt wurde bereits gestellt,um die Umstände der beiden Täter näher zu beleuchten, die beide bereits in zahlreichen Fällen polizeilich in Erscheinung traten, jedoch keine ernsthaften Konsequenzen fürchten müssen. Laut Kreiszeitung blieb die rechtliche Verfolgung in vielen Fällen aus, was großen Unmut erzeugt.
Im ersten untersuchten Fall handelt es sich um einen jugendlichen Trickdieb, der in 24 Fällen bereits polizeilich registriert wurde. Es gibt Verdachtsmomente für weitere 12 Taten, darunter schwerwiegende Delikte wie Diebstähle, Bedrohungen und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Er ist mittlerweile volljährig und steht somit nicht mehr unter dem Schutz des Jugendamtes. Ein Haftbefehl, der am 18. Januar gegen ihn erlassen wurde, wurde vom Amtsgericht außer Vollzug gesetzt.
Zweiter Fall: Ein 14-Jähriger mit 94 Straftaten
Der zweite Fall betrifft einen Jugendlichen, der unglaubliche 95 Straftaten begangen hat. Verdachtsmomente für fünf weitere schwerwiegende Delikte, wie Raub und Bedrohung, sind ebenfalls bekannt. Seit dem 27. Dezember ist dieser Täter unauffindbar, was ihn im Sinne der Justiz besonders problematisch macht. Es gibt seit März 2024 keine freiheitsentziehenden Maßnahmen mehr gegen ihn, was die Fraktion BD für inakzeptabel hält.
Jan Timke, der Vorsitzende der Fraktion, kritisiert offen das Versagen der Jugendhilfe in Bremen. Aufgrund der zahlreichen Rückmeldungen von Bürgern über steigende Raubüberfälle, die häufig durch junge Migranten aus den Maghreb-Staaten verübt werden, hat sich die BD-Fraktion an den Senat gewandt. Die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) zeigt, dass insbesondere Diebstähle und Raubtaten in Bremen angestiegen sind, wasWeser-Kurier bestätigt.
Wirksame Maßnahmen gefordert
Die Problematik wird weiter verschärft durch die Tatsache, dass intensiv betreute Jugendliche oft in andere Städte ziehen, was den Kontakt zu sozialen Institutionen erschwert. Während die Sozialbehörde die Schwierigkeiten der pädagogischen Einwirkung auf die Jugendlichen anerkennt, sind geschlossene Unterbringungen für Intensivtäter nach wie vor kein Thema in Bremen. Dies führt zu einem Gefühl der Ohnmacht bei der Polizei und den sozialen Diensten, die darauf hinweisen, dass eine effektive Intervention nicht möglich ist, solange die Täter nicht in haftähnlichen Einrichtungen untergebracht sind.
Für den Fall eines 14-jährigen Intensivtäters, der zusammen mit anderen Jugendlichen mehrere Passanten bestahl, wurden die nötigen Konsequenzen angedeutet, doch auch hier bleibt die Frage nach der praktischen Umsetzbarkeit offen. Bei einer Festnahme fand die Polizei Beute sowie ein Pfefferspray, und bereits in der Vergangenheit fiel dieser 14-Jährige durch 94 kriminelle Handlungen auf, was ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen darstellt, denen sich die Behörden gegenübersahen.
Jan Timke fordert daher robustere Maßnahmen und hat die politischen Entscheidungsträger aufgefordert, die diskutierte Einrichtung für Intensivtäter außerhalb von Bremen zeitnah zu realisieren. Während die PDK und das Innenministerium Maßnahmen zur Verhinderung von Kriminalität unter jungen Menschen entwickeln, bleibt es ungewiss, ob diese Programme die betroffenen Jugendlichen tatsächlich erreichen können. Detailinformationen zu den eindrucksvollen Zuwächsen in der Kriminalität sind in der aktuellen PKS 2023 veröffentlicht.