In der Stadt Delmenhorst wird die Situation der Internetversorgung in den Ortsteilen Hasbergen und Schohasbergen kritisch betrachtet. Dies wurde jüngst im Hasberger Ortsrat von Frank Welzel und Volker Wilsmann angesprochen. Der Ortsrat entschied, einen Antrag der Gruppe FDP/Kuhnke zum Lückenschluss für den Breitbandausbau und 5G zu unterstützen. Der Antrag wurde im Ausschuss für Planen, Bauen und Verkehr einstimmig, jedoch in veränderter Form beschlossen.

Die Stadtverwaltung schlug vor, den Glasfaserausbau mit einem Betrag von 250.000 Euro zu fördern, allerdings nur für den Ortsteil Schohasbergen/Alrusch. Diese Mittel werden im Haushaltsentwurf für 2025 eingeplant, und eine Umsetzung im aktuellen Jahr ist nicht mehr vorgesehen. Die Stadt plant, einen fristgerechten Förderantrag im Lückenschlussprogramm des Bundes zu stellen, um die Situation zu verbessern.

Finanzielle Rahmenbedingungen und Unterstützungen

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf maximal eine Million Euro, wobei mindestens ein Ortsteil lückenlos versorgt werden soll. Es wird zudem geschätzt, dass rund 100 Haushalte in Schohasbergen/Alrusch von diesem Ausbau profitieren könnten, wobei die Kosten pro Anschluss bei etwa 10.000 Euro liegen. Insgesamt müssen etwa 130 Haushalte in den beiden Ortsteilen erschlossen werden, was Gesamtkosten von 1,3 Millionen Euro bedeutet.

Im November 2024 hat die Stadt Delmenhorst bereits einen Antrag zum Lückenschluss gestellt, welcher vom Bund mit 60 Prozent gefördert wird. Ein weiterer Antrag auf 25-prozentige Förderung durch das Land steht noch aus. Interessanterweise müssen Telekommunikationsunternehmen sich nicht aktiv an der Finanzierung beteiligen, was die Situation weiter kompliziert.

Breitbandförderung in Deutschland

Auf landesweiter Ebene gibt es Bestrebungen, Deutschland bis 2030 flächendeckend mit Glasfaser zu versorgen. Die Gigabitförderung 2.0 wurde ins Leben gerufen, um Gebieten zu helfen, in denen ein wirtschaftlicher Ausbau nicht möglich ist. Im Januar 2025 sind die Förderaufrufe gestartet worden, wobei Anträge von Gebietskörperschaften wie Kommunen, Landkreisen oder kommunalen Zweckverbänden gestellt werden können. Zusätzlich sind Branchendialoge zwischen Gebietskörperschaften und Telekommunikationsunternehmen notwendig.

Förderanträge werden anhand eines Kriterienkataloges bewertet, wobei Projekte mit hoher Punktezahl über einen fast lane-Aufruf beantragt werden können. Beratungsleistungen zur Unterstützung technischer und juristischer Fragestellungen werden ebenfalls gefördert, und die maximale Fördermittelhöhe für größere Städte beträgt 200.000 Euro, während kleinere Gemeinden bis zu 50.000 Euro erhalten können.

Anwohner in der Region beklagen nicht nur die unzureichende Internetversorgung, sondern auch Probleme mit der Mobilfunkabdeckung, die bei hoher Nutzung zusammenbricht. Frank Welzel kritisierte den geänderten Antrag und empfand ihn als Affront gegenüber den Bürgern. Zudem äußerte Jürgen Janßen von der FDP Enttäuschung über die Zustimmung im Planungsausschuss und fordert von Fachbereichsleiter Maximilian Donaubauer eine klare Aussage zum Zeitrahmen des Ausbaus.

Die nächste Stadtratssitzung, in der der Antrag zum Breitbandausbau behandelt werden soll, findet am 25. Februar um 17 Uhr in der Markthalle statt. Die kommenden Entscheidungen werden entscheidend sein für die Internetanbindung der Haushalte in Hasbergen und Schohasbergen.

Für weitere Informationen zu den Fördermaßnahmen im Rahmen des Breitbandausbaus können Sie die Seiten des Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie des BMDV besuchen, die ausführliche Informationen zu den aktuellen Programmen bereithalten.