Die Stadt Braunschweig plant für das Jahr 2025 ein umfangreiches Investitionsvolumen von rund 140 Millionen Euro, das sich auf verschiedene Hochbauprojekte konzentriert. Im Mittelpunkt stehen dabei die infrastrukturellen Verbesserungen in Schulen und Kindertagesstätten (Kitas). Oberbürgermeister Thorsten Kornblum hebt hervor, dass diese Investitionen entscheidend für die Verbesserung der Lern- und Betreuungsbedingungen in der Stadt sind. Neben den finanziellen Anstrengungen wird auch auf Klimaschutz, Anpassungen an den Klimawandel und Nachhaltigkeit in den neuen Projekten geachtet. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig angesichts des allgemeinen Mangels an schulischen und vorschulischen Einrichtungen in vielen Städten Deutschlands, wie auch in Braunschweig.
Für die Jahre 2025 und 2026 sind insgesamt 140 Millionen Euro in den Schulbau eingeplant, was die Dringlichkeit der Projekte unterstreicht. Im Rahmen dieser Initiativen sind mehrere Neubauten und Erweiterungen vorgesehen, darunter die Ricarda-Huch-Schule in der Mendelssohnstraße und eine neue Grundschule im Westlichen Ringgebiet. Die steigenden Geburtenzahlen und die Erschließung neuer Wohngebiete machen diese Maßnahmen von großer Bedeutung.
Geplante Bauprojekte im Detail
- Erweiterungsbau Ricarda-Huch-Schule: Der neue Anbau umfasst 20 Unterrichtsräume, Fachräume für Kunst und Musik, eine Mediathek und eine Aula. Die Grundsteinlegung ist für September 2024 angesetzt, der Schulbetrieb soll im Schuljahr 2026/27 beginnen.
- Neue Grundschule im Westlichen Ringgebiet: Mit Platz für rund 200 Schüler soll die zweizügige kooperative Ganztagsgrundschule auf dem Wedderkopsweg im Schuljahr 2025/26 in Betrieb genommen werden. Die Investitionskosten betragen knapp 20 Millionen Euro.
- Neubau Integrierte Gesamtschule Wendenring: Diese sechste IGS im Stadtgebiet wird eine 4-Fach-Sporthalle auf dem Tunicagelände umfassen. Die Sporthalle soll im Herbst 2025 in Betrieb gehen, der Schulstart ist für das Schuljahr 2027/28 geplant, mit Investitionskosten von über 77 Millionen Euro.
- Neubau Grundschule Bültenweg: Hier ist der Ganztagsbetrieb zum Schuljahresbeginn 2025/26 vorgesehen, mit einem Neubau, der Platz für die Mittagessenversorgung von rund 300 Schülern bietet. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 14,8 Millionen Euro.
- Ersatzneubau Kita Rautheim: Die neue Einrichtung wird eine Nutzfläche von 790 Quadratmetern bieten und Platz für 85 Kinder in verschiedenen Gruppenformen haben. Die Gesamtkosten sind mit etwa 7,3 Millionen Euro veranschlagt, die voraussichtliche Inbetriebnahme erfolgt im Dezember 2025.
Darüber hinaus wurde eine neue Cafeteria an der Raabeschule im Heidberg eröffnet, die nach umfassenden Renovierungsarbeiten in einem modernen und barrierefreien Design erstrahlt. Diese Maßnahme war notwendig, da die alte Cafeteria aufgrund hygienischer Mängel und unzureichender Platzverhältnisse nicht mehr genutzt werden konnte. Der neue Bau bietet optimale Bedingungen für die Mittagsversorgung und erfüllt die Anforderungen verschiedener Nutzergruppen.
Investitionen in Bildungsimmobilien
Die geplanten Bauprojekte in Braunschweig stehen auch im Kontext eines bundesweiten Trends, bei dem Kommunen durch Kooperationen mit privaten Investoren versuchen, den bestehenden Mangel an Schul- und Kita-Plätzen zu beheben. Diese Partnerschaften bieten nicht nur eine Lösung für die hohe Nachfrage, sondern sichern auch risikoarme und nachhaltige Erträge für die Investoren. Entsprechende Mietverträge mit Kommunen laufen in der Regel über 20 bis 30 Jahre, was den beteiligten Investoren eine hohe Planungssicherheit bietet.
Zusätzlich wird in Deutschland eine Vielzahl an ehemaligen Büroimmobilien prüfen, um sie für die schulische Nutzung umzufunktionieren, wie beispielsweise die Unitymedia-Zentrale in Köln, die bereits erfolgreich in ein Gymnasium umgewandelt wurde. Solche Ansätze können auch in Braunschweig Schule machen, um dringend benötigte Räume für Bildungseinrichtungen zu schaffen.
Insgesamt zeigt sich in Braunschweig ein klarer Wille zur Verbesserung der Bildungsinfrastruktur, die nicht nur den aktuellen Anforderungen gerecht wird, sondern auch zukunftsorientierte Lösungen bietet. Die Stadt ergreift mit diesen Projekten die Chance, nachhaltige Veränderungen zu schaffen und eine bessere Lernumgebung für ihre Kinder und Jugendlichen zu garantieren.