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Brandschutz in Schulen und Kliniken: TÜV meldet alarmierende Mängel

Der TÜV-Verband warnt in seinem Baurechtsreport 2024 vor alarmierenden Mängeln beim Brandschutz öffentlicher Gebäude in Deutschland, da über 27 Prozent der Brandschutzanlagen wesentliche Defizite aufweisen, was die Sicherheit in Schulen, Krankenhäusern und anderen Einrichtungen gefährdet.

Berlin (ots)

Gefahren durch unzureichenden Brandschutz in öffentlichen Gebäuden

Öffentliche Gebäude, wie Schulen und Krankenhäuser, stehen zunehmend in der Kritik wegen eklatanter Mängel im Brandschutz. Ein neuer Baurechtsreport des TÜV-Verbandes offenbart alarmierende Zahlen, die die Sicherheit von vielen Menschen betreffen können, die regelmäßig solche Einrichtungen nutzen.

Die alarmierenden Statistiken des TÜV-Verbandes

Laut dem „TÜV Baurechtsreport 2024“ weisen 27,1 Prozent der geprüften Brandschutzanlagen in öffentlichen Gebäuden wesentliche Mängel auf. Dies stellt eine Zunahme von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar und verdeutlicht, dass die Mängelquote im Bereich Brandschutz seit 2018 kontinuierlich ansteigt. Besonders betroffen sind Feuerlösch- und Rauchabzugsanlagen, wobei etwa ein Drittel der Feuerschutzvorrichtungen Mängel aufwies.

Ein Aufruf zur Verantwortung von Eigentümern

„Der technische Brandschutz in unseren öffentlichen Gebäuden bleibt unzureichend“, betont Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Neben der dringenden Behebung der Mängel ruft er die Eigentümer und Verwalter auf, die Funktionsfähigkeit der Brandschutzsysteme sicherzustellen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Komponenten eines Brandschutzsystems im Notfall einwandfrei zusammenarbeiten.

Der Einfluss der Energiewende auf den Brandschutz

Ein weiterer Aspekt, der die Situation kompliziert, ist der Fortschritt in der Energiewende. Neue Technologien, wie Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher, bringen spezielle Anforderungen an den Brandschutz mit sich. Obwohl statistisch gesehen von den PV-Anlagen kein höheres Brandrisiko ausgeht, könnte die hohe Mängelquote in Verbindung mit unzureichenden Brandschutzmaßnahmen längerfristig zu ernsten Gefahren führen. Insbesondere die Batteriespeicher, die extrem hohe Temperaturen erzeugen können, stellen ein erhebliches Risiko dar.

Bürokratische Hürden als Hemmnis

Zusätzlich zu den technischen Mängeln sehen die Experten des TÜV-Verbands auch die bürokratischen Hürden als ein Problem an. Die Vielzahl der Bauvorschriften aus unterschiedlichen Rechtsbereichen müsse vereinfacht und zusammengeführt werden, um die Einhaltung der Brandschutzmaßnahmen zu erleichtern und die Sicherheit nicht zu gefährden.

Forderung nach unabhängigen Prüfungen

Der TÜV-Verband fordert dringend eine gesetzliche Prüfverpflichtung für neu installierte Brandschutzmaßnahmen, insbesondere bei neuartigen Technologien wie PV-Anlagen. Dies könnte helfen, die festgestellten Mängel frühzeitig zu identifizieren und zu beheben. Der vollständige Baurechtsreport 2024 kann auf der Website des TÜV-Verbandes eingesehen werden.

Fazit: Ein Aufruf zur sofortigen Handlung

Die Ergebnisse des Baurechtsreports werfen ein besorgniserregendes Licht auf den Brandschutz in öffentlichen Gebäuden. Es ist an der Zeit, dass Eigentümer, Verwalter und alle Beteiligten die nötigen Schritte unternehmen, um die Sicherheit der Menschen, die diese Einrichtungen nutzen, langfristig zu gewährleisten. Nur durch gezielte Maßnahmen und engen Austausch zwischen den Fachleuten kann die Sicherheit in unseren öffentlichen Gebäuden nachhaltig verbessert werden.

Über den TÜV-Verband: Der TÜV-Verband e.V. vertritt die Interessen der TÜV-Prüforganisationen und setzt sich für technische und digitale Sicherheit sowie Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen ein. Dies geschieht durch unabhängige Prüfungen, die Förderung von Standards und eine qualifizierte Weiterbildung.

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Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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