Die Autorin Verena Maar bringt mit ihrem Buch „Der Einfluss der Grenze und die Grenze des Einflusses: Familiensprachenpolitik in Brandenburg bei deutsch-polnisch mehrsprachigen Familien“ ein wichtiges Werk über die sprachliche Vielfalt in Brandenburg auf den Markt. Wie uni-potsdam.de berichtet, wird das Buch 2025 im Universitätsverlag Potsdam erscheinen. In ihm behandelt Maar die Sprachverwendung in zehn Familien, die sowohl Deutsch als auch Polnisch sprechen. Diese Wahl wird stark beeinflusst durch ihre Beziehung zur deutsch-polnischen Grenze.
Die Idee für das Buch entstand am Ende von Maar’s Studium, während sie sich intensiv mit dem Thema Mehrsprachigkeit in Brandenburg beschäftigte. Um ein umfassendes Bild zu erhalten, führte sie Interviews mit den betroffenen Familien, welche die Faktoren beleuchten, die ihre Sprachentscheidungen bestimmen. Besondere Beachtung verdient die Tatsache, dass das Buch nicht nur über die Mehrsprachigkeit in Deutschland reflektiert, sondern auch spezifisch die Erfahrungen von deutsch-polnisch mehrsprachigen Familien in den Mittelpunkt stellt.
Einzigartigkeit der Untersuchung
Was Maar’s Buch besonders macht, ist die Vielzahl an Originalzitaten, die aus den Interviews mit den Familien stammen. Diese geben dem Leser tiefere Einblicke in die Realität der mehrsprachigen Erziehung und die Herausforderungen, denen sich die Familien gegenübersehen. Die Veröffentlichung erfolgt als Open Access, sodass eine breite Leserschaft Zugang zu den Inhalten hat. Empfohlen wird das Buch insbesondere für Fachkräfte im Bildungswesen, die mit mehrsprachigen Kindern arbeiten.
In einem breiteren Kontext betrachtet die Forschung zur Mehrsprachigkeit die Bedeutung familärer Sprachpraxis. Laut einem Artikel auf academia.edu ist es entscheidend, mehrsprachige Schüler in ihrer Zweitsprache zu fördern, um ein hohes sprachliches Niveau für den Bildungserfolg zu erreichen. Migrationsbewegungen des 20. Jahrhunderts haben neue Sprachverhältnisse und Varietäten hervorgebracht, die auch in Maar’s Untersuchung Beachtung finden.
Forschungshintergrund
Verena Maar hat Germanistische Linguistik mit dem Schwerpunkt auf Deutsch als Fremd- und Zweitsprache studiert und promoviert. Ihr akademisches Interesse erstreckt sich über Themen wie Mehrsprachigkeit, Sprache und Inklusion sowie Bildungsgerechtigkeit. Laut publishup.uni-potsdam.de wird ihre Dissertation, die eine umfassende Analyse der Familiensprachenpolitik in Brandenburg bei deutsch-polnisch mehrsprachigen Familien darstellt, im Jahr 2024 veröffentlicht und umfasst 276 Seiten. Die ISBN des Werks lautet 978-3-86956-576-7.
Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass familiäre Sprachinputs signifikante Auswirkungen auf die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder haben. Ähnliche Studien, die zum Beispiel mehrsprachige Kompetenzen in Norddeutschland untersuchen, bestätigen, dass die Qualität des familiären Inputs die schriftlichen Sprachfähigkeiten in der Familiensprache entscheidend beeinflusst. Diese Erkenntnisse ergänzen Maar’s Arbeit und tragen zum Verständnis der Herausforderungen und Chancen bei, die mit der Mehrsprachigkeit in Familien verbunden sind.