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Wasserstoffproduktion in Brandenburg: Wassernutzung und Umweltauswirkungen

Brandenburgs Wasserressourcen als Schlüssel zur Wasserstoffproduktion

Eine Studie zeigt, dass Brandenburg über ausreichende Wassermengen verfügt, um Wasserstoff in großem Maßstab zu produzieren. Laut der Studie verbraucht eine 5-Megawatt-Elektrolyseanlage, die zur Versorgung von Tankstellen mit Wasserstoff dient, etwa so viel Wasser wie zur Bewässerung eines Profifußballfeldes in einem Jahr benötigt wird. Mit einer jährlichen Produktion von 400 Tonnen Wasserstoff könnten 3000 Familien ein Jahr lang Auto fahren. Eine 100-Megawatt-Anlage könnte mit der Abwassermenge einer 3000-Einwohner-Gemeinde betrieben werden. Darüber hinaus könnten 1600 Busse des Berliner Nahverkehrs fast ein Jahr lang mit dem produzierten Wasserstoff betrieben werden.

Die Studie legt nahe, dass für die Wasserstoffproduktion in Brandenburg insgesamt zwischen ein bis sechs Prozent des aktuellen Wasserbedarfs benötigt werden. Dies soll den Wasserstress in der Region nicht zwangsläufig erhöhen. Es wird vorgeschlagen, für die Wasserstoffproduktion gereinigtes Abwasser statt Grundwasser zu nutzen. Wirtschaftsminister Steinbach betont die Notwendigkeit eines klugen Umgangs mit Wasserressourcen, wie beispielsweise dem bisher ungenutzten Sümpfungswasser aus dem Bergbau.

Die CDU-Landtagsfraktion weist darauf hin, dass trotz des Potenzials der Wasserstoffwirtschaft noch Herausforderungen bestehen. Bis grüner Wasserstoff in ausreichender Menge verfügbar ist, wird blauer Wasserstoff als Brückentechnologie betrachtet. Dies bedeutet, dass bei der Herstellung des blauen Wasserstoffs das bei fossilen Energieträgern anfallende Kohlendioxid aufgefangen und unterirdisch gespeichert wird. Im Gegensatz dazu wird als grüner Wasserstoff bezeichnet, der durch Elektrolyse aus Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, ohne die Entstehung von Kohlendioxid.

Es gibt Bedenken seitens der Linksfraktion im Landtag, dass die Probleme im Zusammenhang mit der Wasserstoffproduktion nicht vernachlässigt werden dürfen. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass sorgfältige Analysen und Standortwahl von entscheidender Bedeutung sind, um negative Auswirkungen auf die Wasserversorgung zu vermeiden. Es wird betont, dass politische Entscheidungen auf fundierten Analysen basieren sollten, anstatt von wünschensvollem politischen Denken geleitet zu sein.

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Lebt in Brandenburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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