Futtersuche am Straßenrand: Vorsicht Storch – Tiere in Brandenburg gefährdet
Die steigende Anzahl von Zusammenstößen zwischen Autos und Störchen in Brandenburg sorgt für Besorgnis. Lutz Ittermann, Vögelschützer und Wildtier-Beauftragter im Landkreis Oder-Spree, berichtet von mindestens sechs Unfällen allein im Osten Brandenburgs in den letzten Wochen. Die intensive Landwirtschaft und der Nahrungsmangel führen dazu, dass die Vögel verstärkt in Straßengräben nach Futter suchen und dadurch ein hohes Verletzungsrisiko eingehen.
Der Nabu-Storchenexperte Bernd Ludwig bestätigt die Zunahme von Verkehrsunfällen mit Störchen und führt dies auf das gestiegene Verkehrsaufkommen in Brandenburg zurück. Zudem kritisiert er die landwirtschaftlichen Praktiken, die zu Monokulturen und einem Mangel an Beutetieren wie Mäusen und Insekten führen. Um die Situation zu verbessern, fordert er die Wiedervernässung von Landschaften und den Anbau von mehr Blühstreifen.
Die aktuelle Situation wird durch einen Nahrungsmangel verschärft, obwohl die Kleinstgewässer durch Regen gut gefüllt sind. Die Amphibien-Bestände haben sich nach den trockenen Jahren noch nicht erholt. Die Vögel sind daher gezwungen, in den Straßengräben nach Nahrung zu suchen, was zu gefährlichen Situationen führt.
Allerdings gibt es auch positive Entwicklungen. Trotz der erhöhten Unfallzahlen ist 2024 ein besseres Jahr für die Storchenbestände. Ein Kollege von Bernd Ludwig konnte allein in der Prignitz 300 Störche beringen, bevor ihm die Ringe ausgingen. Auch der Nachwuchs entwickelt sich vielversprechend. Die Naturschutzorganisationen in Brandenburg zeigten sich optimistisch für die Zukunft der Störche in der Region.
Es ist wichtig, das Bewusstsein für die Gefahr von Verkehrsunfällen mit Störchen zu schärfen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation für die Vögel zu verbessern. Durch eine nachhaltige Landwirtschaft und den Schutz ihrer Lebensräume können wir dazu beitragen, die Störche in Brandenburg zu schützen und Unfällen vorzubeugen.