Tupperware, der über Jahrzehnte hinweg weltweit bekannte Hersteller von Kunststoffprodukten, erlebt ein tiefgreifendes Umbruch. Das amerikanische Mutterhaus meldete im Herbst 2023 Insolvenz an, was gravierende Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten in Europa hat. Ab Januar 2024 werden keine Tupperware-Produkte mehr in Europa erhältlich sein.

Eine der betroffenen Beraterinnen ist Sandra Volkmann, die acht Jahre lang für Tupperware tätig war. Bereits im Alter von 20 Jahren begann sie, Tupper-Produkte zu kaufen und Parteiveranstaltungen zu organisieren. 2017 startete sie schließlich selbst als Beraterin, und während der Coronazeit 2020 konnte sie ihr Geschäft durch Video-Events über WhatsApp ausbauen. Ab Mitte 2022 nahm sie wieder an traditionellen Veranstaltungen wie Stadt- und Dorffesten teil und erhielt Unterstützung von der Stadt Prenzlau und der Citymanagerin Susi Ramm. Ihr Ehemann Stefan half ebenfalls bei den Verkaufsständen.

Ausblick auf die Zukunft

Für das Jahr 2025 plant Sandra Volkmann, ihre Tätigkeit umzustellen und vermehrt Handarbeiten anzubieten. In den kommenden Monaten wird sie zudem einen Ausverkauf ihres Bestandes über WhatsApp und eventuell auf einem Hofmarkt organisieren.

Tupperware selber steht unterdessen vor einem Neustart. Obgleich die Insolvenz schwerwiegende Herausforderungen mit sich brachte, haben Gläubiger wie Stonehill Capital Management Partners und Alden Global Capital das Unternehmen übernommen. Im August 2024 beantragte Tupperware Gläubigerschutz und brachte Schulden in Höhe von 818 Millionen USD vor. Ein im Konkursgericht von Delaware genehmigter Deal sieht einen Schuldenerlass von über 63 Millionen USD vor. Diese Schritte sollen den Weg für eine Neuorientierung von Tupperware ebnen.

Die neue Führung plant, die Marke als „The New Tupperware Company“ neu zu positionieren und das operative Modell zu modernisieren, da das traditionelle „Tupperware-Party“-Konzept inzwischen als veraltet gilt. CEO Laurie Ann Goldman kündigte eine Multi-Channel-Strategie an, die sowohl Direktvertrieb als auch eine stärkere Online-Präsenz umfasst. Dabei liegt der Fokus auf Kernmärkten wie den USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, China und asiatischen Ländern, während die europäischen Märkte in der neuen Strategie eine nachrangige Rolle spielen.

Die Herausforderungen für das Unternehmen sind beträchtlich: Der Rückzug aus weniger profitablen Regionen, die bevorstehenden kurzfristigen Umsatzeinbußen und die erforderlichen signifikanten Investitionen für die Neupositionierung erfordern eine agile Reaktion auf die Veränderungen im Markt. Um langfristig wachsen zu können, setzen die Verantwortlichen auf die Unterstützung von Investmentfirmen und den zuvor erwähnten Schuldenerlass.

Weitere Informationen zu den Entwicklungen rund um Tupperware finden Sie in den Berichten von Nordkurier und Finanztrends.