Ulli Geiger verbringt sein drittes Weihnachtsfest in Rafina, Griechenland, wo die Temperaturen angenehme 11 Grad betragen. Der 66-Jährige plant, auch Silvester an diesem Ort zu feiern. Geiger ist einer von rund 265.000 Deutschen, die jährlich auswandern, und entschied sich für Griechenland aufgrund seiner positiven Erfahrungen mit dem Land und dessen Menschen.

Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, arbeitet Geiger an Aus- und Rückwanderergeschichten für das Fernsehen. Sein Traum ist es, dauerhaft am Meer zu leben. In Rafina trifft er auf andere Deutsche, die ähnliche Zukunftsvorstellungen hegen. In Griechenland leben derzeit etwa 20.000 Deutsche.

Gemeinschaft und Unterstützung für Deutsche in Griechenland

Geiger nennt mehrere Organisationen, die Deutschen im Großraum Athen Unterstützung bieten. Dazu zählen die evangelische und katholische Kirche, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Hans-Seidel-Stiftung, die Deutsche Schule Athen sowie der Deutsche Anwaltverein Griechenland und der Deutsch-Griechische Verein Philadelphia. Er hebt auch die Griechenlandzeitung auf Deutsch und den Weihnachtsbasar in der Deutschen Schule Athen hervor.

Ein besonderes Highlight für die deutsche Gemeinschaft ist die „Plauderrunde“, die jeden ersten Montag im Monat im Münzcafé in Athen stattfindet. Diese Veranstaltung, die 2015 oder 2016 gegründet wurde, hat über 30 Mitglieder und bietet eine entspannte Atmosphäre ohne Verpflichtungen. Geiger informiert regelmäßig auf seinem Facebook-Blog über das Leben in Griechenland und freut sich über neue deutsche Neuzugänge.

Für Deutsche, die eine Auswanderung nach Griechenland in Erwägung ziehen, bietet das Bundesverwaltungsamt (BVA) einen Informationsdienst an. Das griechische Ministerium für digitale Verwaltung hält auf seiner Webseite „Your Guide to Greece“ Informationen in englischer und griechischer Sprache bereit, wie griechenland.diplo.de berichtet. Deutsche Staatsangehörige müssen ihren Aufenthalt bei der Ausländerpolizei melden, sollten sie länger als drei Monate in Griechenland bleiben.

Für die erstmalige Registrierung erhalten sie eine Gelbe Karte, während Personen, die seit mindestens fünf Jahren in Griechenland leben, eine Blaue Karte beantragen können. Es ist zu beachten, dass Deutsche mit dauerhaftem Aufenthalt in Griechenland keine deutschen Sozialhilfeleistungen erhalten, sondern vorrangig griechische Sozialleistungen in Anspruch nehmen müssen.

Zusätzlich gibt es ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Griechenland, was bedeutet, dass Steuerpflichtige mit grenzüberschreitenden Tätigkeiten sowohl in Deutschland als auch in Griechenland steuerpflichtig sein können. Informationen über Einkommen und Steuern in Griechenland sind ebenfalls auf der EURES-Webseite zugänglich.