Uhrzeit | 13:00 |
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Ort | Prenzlauer Glashaus |
In Prenzlau steht eine Fahrradwerkstatt vor dem Aus, und das Schicksal von Harry Günther und Mario Hillmann hängt am seidenen Faden. Am 14. November wird die Werkstatt zum letzten Mal ihre Türen öffnen, um den Menschen zu helfen, ihre alten Drahtesel wieder flott zu machen. Diese Initiative, die unter dem Motto „Kunst & Fahrrad“ läuft, hat in den letzten Monaten viele Jugendliche begeistert und inspiriert. Doch nun ist Schluss, denn das Projekt, das durch die Drosos-Stiftung finanziert wurde, läuft aus. Wie der Nordkurier berichtet, hoffen die beiden Männer, dass sie in einem neuen Rahmen weitermachen können.
Die beiden Männer haben in der Werkstatt nicht nur Fahrräder repariert, sondern auch kreative Projekte mit Jugendlichen umgesetzt. „Es hat Spaß gemacht mit den Jugendlichen“, sagt Hillmann und verweist auf die beeindruckenden Mobiles, die unter Günthers Anleitung entstanden sind. Die Werkstatt, die einst ein schmutziger Raum voller Müll war, erstrahlt nun in neuem Glanz. Doch die Frage bleibt: Wie geht es weiter, wenn die Türen am 14. November schließen?
Die Faszination des E-Bikes
Während die Zukunft der Prenzlauer Fahrradwerkstatt ungewiss ist, boomt der Markt für E-Bikes. Immer mehr Menschen entscheiden sich für die motorisierte Variante des Fahrrads, was zu einem dramatischen Rückgang der Verkaufszahlen herkömmlicher Fahrräder führt. Laut SWR ist das Pedelec, im Volksmund auch E-Bike genannt, der neue König auf den Radwegen. Die Verkaufszahlen der klassischen Fahrräder sind im Frühjahr 2024 um fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
Die Vorteile der E-Bikes sind unbestreitbar. Ulrike und Raimund Lowak aus Schwäbisch Gmünd haben in den ersten Wochen nach dem Kauf ihrer E-Bikes bereits 1.000 Kilometer zurückgelegt. „Man hat einfach einen größeren Radius“, erklärt Ulrike, während sie die Vorzüge des zusätzlichen Antriebs lobt. Für viele wird das herkömmliche Fahrrad zunehmend unattraktiv, da die motorisierte Unterstützung den Alltag erleichtert und das Fahren angenehmer macht.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Doch trotz des E-Bike-Booms gibt es auch Hoffnung für die traditionellen Fahrräder. Burkhard Stork, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbandes, betont, dass das klassische Fahrrad nicht aussterben wird. „Es wird immer sportliche und einfache Räder geben“, sagt er optimistisch. Auch im Fahrradladen von Klaus Grässle in Schwäbisch Gmünd gibt es noch einige herkömmliche Modelle, obwohl E-Bikes mittlerweile 90 bis 95 Prozent der Verkaufszahlen ausmachen.
Die Zukunft des Fahrrads bleibt also spannend. Während die Prenzlauer Werkstatt schließt und die beiden Männer um ihre Zukunft bangen, zeigt der Markt für E-Bikes, dass die Liebe zum Radfahren in verschiedenen Formen weiterlebt. Ob mit oder ohne Motor – das Fahrrad hat eine großartige Zukunft vor sich, und die Menschen werden weiterhin Wege finden, ihre Leidenschaft für das Radfahren auszuleben.