Uckermark

Holger Kodim kämpft für die Rückkehr der Bahn in die Uckermark

Holger Kodim, ein 63-jähriger ehemaliger Lokführer aus der DDR, setzt sich 2023 für die Reaktivierung von Bahnlinien in der Region ein, um die ländliche Anbindung und den Tourismus zu fördern, und kritisiert die heutigen Zugausfälle und Verspätungen, während er auf die erfolgreichen Zeiten der Reichsbahn zurückblickt.

Die Zukunft der Bahnverbindung in der Uckermark steht auf der Kippe, doch Holger Kodim, ein engagierter Eisenbahner, ist fest entschlossen, an dieser Tradition festzuhalten. Der 63-Jährige hat gemeinsam mit Gleichgesinnten im Jahr 2023 die Deutsche Reichsbahn & Länderbahnstiftung gegründet, mit dem Ziel, die seit Jahren brachliegenden Bahnlinien in der Region von Templin bis Prenzlau, Pasewalk, Strasburg und Ueckermünde wiederzubeleben.

Ein historisches Erbe im Visier

Kodim erinnert sich an die Zeit vor der Wende, als der Bahnverkehr in der DDR effektiv und zuverlässig war. „Früher haben wir 80 Prozent des Verkehrs auf der Schiene abgewickelt. In der DDR hat es doch geklappt“, sagt er. Seinen Aussagen nach waren Zugausfälle damals eine Seltenheit und trugen dazu bei, dass die Region gut an das übergeordnete Verkehrsnetz angebunden war. Diese Erinnerungen stehen im krassen Gegensatz zu den heutigen Gegebenheiten, wo Zugausfälle, Verspätungen und ein unzureichender Schienenersatzverkehr den Alltag prägen.

Eine Vision für die Region

Die Initiative von Kodim und seinen Mitstreitern soll nicht nur den Bahnverkehr revitalisieren, sondern auch wirtschaftliche Anreize für die Region schaffen. „Wenn die Bahn fährt, bringt das Millionen Euro in die Region jedes Jahr“, erklärt er überzeugt. Seiner Meinung nach könnte die Reaktivierung der Bahn auch die touristische Attraktivität der Gegend steigern, die zunehmend abgehängt wird. „Die Leute interessiert das ländliche Leben, und die Bahn kann dabei helfen, diese Verbindung aufrechtzuerhalten“, fügt er hinzu.

Herausforderungen durch politische Entscheidungen

Jedoch sieht Kodim auch erhebliche Hindernisse auf seinem Weg. In den Kommunen sind Bestrebungen im Gang, alte Bahngleise in Radwege umzuwandeln, was seiner Meinung nach als „einseitige politische Entscheidung“ zu betrachten ist. „Nur auf ein Pferd setzen, ist nicht sinnvoll“, kommentiert er und weist darauf hin, dass viele Radtouristen in der Regel nur kurze Strecken zurücklegen und nicht in der Lage sein werden, genügend Gelder für die Instandhaltung der Radwege beizutragen.

Einbindung der Gemeinschaft und alte Werte

Kodim glaubt daran, dass die Reaktivierung der Bahn sowohl für alte Eisenbahner als auch für neue Generationen von Fahrgästen von Vorteil sein kann. „Auf die alten DDR-Kräfte ist Verlass“, betont er und zeigt sich optimistisch, dass viele pensionierte Eisenbahner bereit sind, wieder in ihren Beruf zurückzukehren, sobald die Möglichkeiten bestehen. Die Stiftung hat bereits erste Schritte unternommen, etwa die Beschaffung von Fahrzeugen und das Aufräumen von Gleisen.

Zukunftsperspektiven

Obwohl die Herausforderungen groß sind und die Finanzierung der Projekte noch unklar bleibt, bleibt die Vision der Uckermark-Bahn lebendig. Kodim und sein Team setzen sich dafür ein, dass der historische Bahnverkehr wieder zur Belebung der Region beiträgt, und sie hoffen auf mehr politische Unterstützung und Engagement der lokalen Bevölkerung. „Wir wollen Gewinner-Situationen schaffen. Das geht nur mit der Bahn“, schließt er mit Nachdruck.

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