Im ländlichen Brandenburg, nahe der Mecklenburgischen Seenplatte und etwa 100 Kilometer von Berlin entfernt, liegt das ehemalige Sanatorium Hohenlychen. Hier entfaltet sich eine facettenreiche Geschichte, die bis zur Jahrhundertwende zurückreicht, als der Berliner Arzt Gotthold Pannwitz die ersten Tuberkulosebaracken errichtete. In den folgenden Jahren entwickelte sich das Areal zu einem Luftkurort mit insgesamt 47 Gebäuden, darunter das Schwimmbad von 1907. Heute beherbergt Hohenlychen nach umfassenden Sanierungsmaßnahmen durch Unternehmer Maximilian Siegmann eine Mischung aus Miet- und Ferienwohnungen sowie Eigentumswohnungen.
Das Investitionsvorhaben von Siegmann beläuft sich auf rund acht Millionen Euro und zielt darauf ab, die historische Bausubstanz zu erhalten und zeitgemäß umzunutzen. Neben dem Komfort von Ferienwohnungen und Annehmlichkeiten wie einem Wellness Park plant Siegmann, den ursprünglichen Krankenhauscharakter des Areals zu transformieren. Die Geschichte von Hohenlychen umfasst jedoch auch düstere Kapitel, denn während der NS-Zeit dienten die Heilstätten als Sanatorium für die Nationalsozialisten. Karl Gebhardt, ein SS-Chirurg, führte hier unter anderem Menschenversuche durch, die bis heute mit der Geschichte des Ortes verbunden sind.
Mit Blick auf die Zukunft positioniert sich Siegmann als Investor, der an Familien mit Kindern als Zielgruppe appelliert. Ein neuer Spielplatz und eine hundefreundliche Umgebung unterstreichen das Vorhaben einer kinder- und tierfreundlichen Gestaltung des Areals. Doch nicht nur Familien finden in Hohenlychen eine neue Heimat, auch ältere Bewohner wie Regina Lehmann schätzen die Annehmlichkeiten und die Nähe zur medizinischen Versorgung. Trotz der Bemühungen um eine zeitgemäße Nutzung des Areals bleiben Herausforderungen wie der Umgang mit der belasteten Vergangenheit und die behutsame Aufarbeitung der Geschichte bestehen.