Karolin Werkmeister hat es geschafft, ihre Leidenschaft für Sattlerei aus der Jugend zum Beruf zu machen. Sie ist eine selbstständige Sattlermeisterin und gehört zu den wenigen Frauen in diesem traditionellen Handwerk. Nach ihrer Ausbildung in Hannover sammelte sie Erfahrungen in den Niederlanden und erhielt sogar ein Stipendium für die Meisterschule von der Handwerkskammer aufgrund ihrer herausragenden Gesellenprüfung.
Obwohl Werkmeister früher an Reitturnieren teilnahm, betrachtet sie heute einige Trainingsmethoden und Leistungsanforderungen an Tiere kritisch. Trotzdem reitet sie immer noch gerne, verzichtet jedoch auf Wettbewerbe. Im Gegensatz zu ihrer Mutter, einer Richterin bei Turnieren, unterstützt diese Werkmeister in ihrem beruflichen Werdegang, auch bei der Kinderbetreuung.
Die Familie spielte eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Werkmeister, besonders während der Coronazeit, als es darum ging, die Selbstständigkeit und das Muttersein unter einen Hut zu bringen. Ihre Tochter in den Kindergarten zu bringen, war eine Herausforderung, da ein erster Antrag auf Notbetreuung abgelehnt wurde. Erst nach einem direkten Widerspruch bei der Landrätin konnte das Problem gelöst werden.
Karolin Werkmeister versuchte, sich auch politisch zu engagieren, indem sie zur Kommunalwahl für die Stadtverordnetenversammlung in Schwedt und den Kreistag kandidierte. Allerdings wurde der jungen Gruppe, der Freiparlamentarischen Allianz, die Teilnahme verwehrt. Sie setzt sich für klare Kommunikation in der Politik ein und möchte die Selbstverantwortung stärken, insbesondere bei Jugendlichen und in der Verwaltung.
Als selbstständige Unternehmerin und alleinerziehende Mutter betont Werkmeister die Bedeutung von Selbstvertrauen und Eigenverantwortung. Sie hat erlebt, dass schwangere Selbstständige vor finanziellen Herausforderungen stehen, da es kein Mutterschaftsgeld gibt. Trotz der Widrigkeiten hat sie es geschafft, sich einen Puffer aufzubauen, um ihre Arbeit und Familie in Einklang zu bringen.