Am Montag, dem 17. Februar 2025, werden zahlreiche Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Brandenburg zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Dieser Schritt wird von der Gewerkschaft Verdi initiiert, um auf die angespannten Tarifverhandlungen aufmerksam zu machen. Die Auswirkungen des Streiks betreffen unter anderem kommunale Kitas, das Ernst-von-Bergmann-Klinikum in Potsdam, die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung sowie verschiedene Ver- und Entsorgungsbetriebe und Sparkassen. Für Eltern und Bürger im Havelland wird empfohlen, vorab Informationen über die Betriebsabläufe in Kitas und Schulen einzuholen. In Falkensee werden, laut Stadtsprecherin Luisa Bellack, Einschränkungen in städtischen Kindereinrichtungen und im Rathaus erwartet.
In bestimmten Städten wie Wustermark, Ketzin, Schönwalde-Glien und Nauen sind bis jetzt allerdings keine Streikaktionen angekündigt. Die jeweiligen Bürgermeister, darunter Holger Schreiber aus Wustermark und Manuel Meger aus Nauen, haben bestätigt, dass alle Kitas und Schulen regulär geöffnet bleiben. In Rathenow und Premnitz wird voraussichtlich kein Rathauspersonal teilnehmen, jedoch könnten in Rathenow in Kitas, wie der Kita „Olga Benario“, Ausfälle auftreten.
Streik als Teil größerer Protestbewegung
Der Warnstreik in Brandenburg ist Teil einer umfassenderen Protestbewegung, die von Verdi geplant wurde. Diese erstreckt sich auch auf Berlin, wo Streiks für Donnerstag und Freitag angekündigt sind. Zu den betroffenen Einrichtungen gehören die Berliner Stadtreinigung, Bäderbetriebe und mehrere Krankenhäuser. Verdi plant diese Aktionen im Vorfeld der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen, die am 24. Januar begonnen haben. Eine dritte Verhandlungsrunde findet vom 14. bis 16. März statt, bei der Warnstreiks nach der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar nicht ausgeschlossen sind.
Die Gewerkschaft fordert eine Einkommenssteigerung von 8% oder mindestens 350 Euro pro Monat, was von Bundesinnenministerin Nancy Faeser als sehr hoch eingestuft wurde. Frank Werneke, der Vorsitzende von Verdi, äußert seinen Unmut über die unzureichenden Angebote der Arbeitgeber und hebt die bedeutenden Probleme im öffentlichen Dienst hervor, insbesondere den Mangel an Fachkräften und die angespannten Kommunalhaushalte.
Hintergrund der Forderungen
Über 500.000 Stellen im öffentlichen Dienst sind derzeit unbesetzt, wobei besonders Kitas betroffen sind. Außerdem verlassen bis Ende des Jahrzehnts voraussichtlich 830.000 Beschäftigte altersbedingt den öffentlichen Dienst. Verdi ist auf weitere Warnstreiks vorbereitet, mit dem Ziel, die Anliegen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu vertreten. Die Forderungen werden vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen Lage vieler Kommunen und der wiederholten Unterfinanzierung öffentlicher Dienstleistungen formuliert. Haufe berichtet, dass die Stimmung unter den Beschäftigten angespannt ist und die Verhandlungen als entscheidend für die Zukunft des öffentlichen Dienstes angesehen werden.
Mit diesen Entwicklungen stehen die kommenden Tage im Zeichen eines respektvollen und notwendigen Dialogs zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern, um letztlich die Rahmenbedingungen für unzählige Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu verbessern. MAZ Online berichtet, dass die Bürger umfassend über die Auswirkungen informiert werden sollten.
Insgesamt ist die Situation im öffentlichen Dienst prekärr und verlangt nach einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten, um sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Qualität der Dienstleistungen langfristig zu sichern.
Für weitere Informationen über konkrete Auswirkungen des Warnstreiks und einen Überblick über geplante Kundgebungen, wie etwa die am 17. Februar vor dem Kongresshotel in Potsdam, können Interessierte regelmäßig die Webseiten der jeweiligen Kommunen und der Gewerkschaften konsultieren, wie rbb24 berichtet.