In einem Forschungsprojekt der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) erforschen Architekturstudenten den Klang der Lausitz, speziell in historischen Dörfern. Die Studierenden wie Azab Yomna und Alina Pätzold widmen sich den akustischen Aspekten der Architektur, da sie erkennen, dass Gebäude eine einzigartige Klangsignatur besitzen. Laut Professor Adrian Dorscher kann man ein Haus als Klangkörper betrachten, vergleichbar mit einem akustischen Fingerabdruck.
Die Architekturstudentinnen erkunden alte Vierseitenhöfe, nehmen markante Geräusche auf und dokumentieren die Klänge der Lausitz. Dabei entdecken sie, dass die Architektur in der Region oft mehr Persönlichkeit und Einzigartigkeit besitzt im Vergleich zu modernen Bauten. Das Projekt strebt nicht nur die Dokumentation der architektonischen Klänge an, sondern auch die Erhaltung und Sensibilisierung für die multisensorische Bedeutung von Architektur.
Der Fokus des Forschungsprojekts liegt auf der Erstellung eines Klangarchivs, das die Vielfalt und Einzigartigkeit der Lausitzer Architektur bewahren soll. Die Studenten vermessen, fotografieren und zeichnen die Charakteristika der Höfe auf, um ein ganzheitliches Bild zu schaffen. Durch die Aufnahmen wird es möglich, Räume und Strukturen auch in Zeiten des Wandels rekonstruieren zu können.
Projektleiter Dorscher betont die Bedeutung multisensorischer Architektur und die Notwendigkeit, Architektur nicht nur visuell zu erfassen. Die Studierenden lernen, Architektur differenzierter zu betrachten und zu analysieren. Nach der Erforschung mehrerer alter Höfe in der Lausitz sind die Studenten weiterhin auf der Suche nach dem charakteristischen Klang der Region, um eine umfassende Dokumentation zu erstellen.