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Spargel unter Kälteeinfluss: Spargelernte leidet unter frühjährlichem Frost

Spargel-Krise: Wie das April-Wetter die Ernte beeinflusst und die Bauern vor Probleme stellt

Das ungewöhnlich kalte, graue, frostige und nasse Wetter im April hat nicht nur Auswirkungen auf uns Menschen, sondern auch auf das beliebteste Gemüse der Deutschen – den Spargel. Spargel benötigt Wärme, um zu wachsen, und die derzeitigen Temperaturen beeinträchtigen die Ernte. Gute Nachrichten kommen jedoch von den Spargel-Bauern in Brandenburg, die berichten, dass die Folien, unter denen der Spargel wächst, die Böden wärmer halten und die Ernte somit unterstützen, vorausgesetzt, die Kälteperiode dauert nicht zu lange.

Malte Voigts, Geschäftsführer vom Spargelhof Kremmen, bestätigt, dass die Erntemenge derzeit geringer ausfällt. Der Spargel kann zwar die Kälte gut verkraften, aber die Menge ist aktuell gesunken. Im Spargel-Betrieb von Voigts fiel die tägliche Erntemenge von 37 Tonnen auf 28 Tonnen und könnte weiter sinken, bis die Sonne sich wieder länger zeigt.

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Jürgen Schulze, Verbands-Geschäftsführer in Teltow, erklärt, dass feuchte Böden die Wärme aus tieferen Schichten nach oben leiten und somit den Spargel unterstützen. Die Folien-Tunnel auf den Feldern ermöglichen eine gezielte Beeinflussung der Temperatur. Laut Schulze sollten die vorübergehenden kälteren Temperaturen keine Probleme für den Spargel in den ostdeutschen Regionen verursachen. Er vergleicht die Situation mit einer normalen April-Witterung.

Die Spargelbauern in Brandenburg verzeichneten 2023 die zweitgrößte Erntemenge seit 1991, mit 22.200 Tonnen Spargel. Lediglich 2018 wurde mit 23.200 Tonnen noch mehr geerntet. Der Spargel ist die bedeutendste Gemüsekultur in Brandenburg. Traditionsgemäß wird am 24. Juni, zum Johannistag, der letzte Spargel des Jahres gestochen.

Lebt in Brandenburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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