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Rätsel um Goldalgen in der Oder: droht erneute Umweltkatastrophe?

Algenblüte in der Spree: Ein Rätsel für die Wissenschaft

Die Goldalge Prymnesium parvum sorgt in der Spree für Unruhe unter den Einwohnern und Umweltschützern. Die Forscher am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei stehen vor einem Rätsel, nachdem vor zwei Jahren ein massives Fischsterben in der Oder durch diese Alge verursacht wurde.

Am 12. Juni dieses Jahres wurde gemeldet, dass sich in einem Abschnitt der Spree die Goldalge stark vermehrt hat. Dabei wurden vermehrt tote Fische und Muscheln beobachtet, was Sorgen vor einer Umweltkatastrophe wie im Sommer 2022 aufkommen lässt.

Warum die Goldalgen diesmal kein Toxin bilden, bleibt für die Wissenschaftler ein Mysterium. Untersuchungen der Umweltbehörde haben gezeigt, dass die Krebstiere im Wasser der Spree keinerlei Anzeichen von Vergiftungen aufweisen. Jan Köhler, Leiter der Forschungsgruppe am Institut, gibt zu, dass sie die Beweggründe der Algen noch nicht vollständig verstehen.

Es wird vermutet, dass ein Mangel an Phosphor der Auslöser für die Toxinproduktion vor zwei Jahren in der Oder gewesen sein könnte. Aktuell laufen Untersuchungen, um die Wachstumsbedingungen der Algen und die Faktoren, die zur Toxinbildung führen, genauer zu erfassen. Bis zum Herbst erwarten die Forscher weitere Erkenntnisse.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Einfluss von Salzgehalt auf das Algenwachstum. Die Goldalgen bevorzugen Salzkonzentrationen zwischen vier und acht Promille, die in der Spree nicht erreicht werden. Die Forscher untersuchen, ob plötzliche Schwankungen im Salzgehalt die Algen stressen und die Toxinproduktion beeinflussen.

Trotz der noch nicht heißen Temperaturen in diesem Jahr beginnt die Algenblüte in der Spree bereits im Frühjahr. Die Forscher beobachten ähnliche Algenkonzentrationen wie vor zwei Jahren, sind sich jedoch unsicher, ob es sich um denselben Stamm der Goldalge handelt, der damals die Toxine produzierte. Bisher sind über 80 verschiedene Stämme bekannt, von denen einige Toxine bilden können.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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