PrignitzUckermark

Junior, der beliebte Continental Bulldog: Ein Hund trotzt Vorurteilen

„Der Continental Bulldog Junior, der in Prenzlau lebt, hat nach einem Artikel im Uckermark Kurier von Januar 2023, der auf die Vorurteile gegen ihn aufmerksam machte, an Beliebtheit in der Nachbarschaft gewonnen und wird nun von den Anwohnern freundlich begrüßt.“

Die Geschichte von Nina Serno und ihrem Hund Junior hat sich in der Stadt Prenzlau mittlerweile rumgesprochen und sorgt für Aufsehen. Vor über einem Jahr wandte sich Serno an den Uckermark Kurier, weil sie sich um den Umgang der Menschen mit ihrem Hund sorgte. Junior, ein Continental Bulldog, ist nicht nur irgend ein Hund, sondern ein kleiner sanfter Riese mit einem Gewicht von 50 Kilo. Bei den Spaziergängen gab es immer wieder böse Blicke und abfällige Kommentare von Passanten. Trotz seines freundlichen Wesens war die Angst vor Vorurteilen groß.

Die Reaktionen auf Junior waren nicht immer nett, wie Serno selbst erzählte. Menschen scheinen oft falsch über die Rasse und deren Wesen informiert zu sein. „Er steht in Deutschland aber in keinem Bundesland auf der Liste für gefährliche Hunde“, erklärte sie. Tatsächlich haben solche Rasselisten seit dem 1. Juli 2024 keine Gültigkeit mehr. Serno hebt hervor, dass der vier Jahre alte Hund als aufmerksam, selbstsicher und freundlich, aber nicht aggressiv beschrieben wird.

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Hundeliebe in der Nachbarschaft

Nina Serno wollte nicht, dass der äußere Eindruck von Junior, der durchaus imposant erscheint, die Meinung der Menschen über ihn dominiert. „Er liebt Kinder und würde am liebsten den ganzen Tag kuscheln“, sagt sie über ihren Hund. Und es scheint, dass ihre Bemühungen Früchte getragen haben. „Ich bin von so vielen Leuten auf den Zeitungsbeitrag angesprochen worden“, berichtete sie, glücklich über die verändernde Wahrnehmung in ihrer Umgebung. Der Artikel hat Junior tatsächlich zum neuen Liebling in der Nachbarschaft gemacht, die Menschen erkennen jetzt, dass er einfach freundlich und harmlos ist.

Die Vorurteile abbauen und Verständnis schaffen, das war das Ziel von Serno. „Ich wollte mich noch einmal ganz doll bedanken. Seitdem ist mein Junior in der Nachbarschaft wirklich beliebt. Viele begrüßen ihn seitdem schon namentlich“, äußerte sie im Nachhinein. Diese positive Wendung hat nicht nur ihren eigenen Gemütszustand verbessert, sondern auch die Nachbarschaft enger zusammenrücken lassen.

Regeln und Richtlinien für Hundebesitzer

Bei allen positiven Veränderungen gibt es jedoch immer noch rechtliche Rahmenbedingungen, die Hundebesitzer beachten müssen. Das Ordnungsamt der Stadt Prenzlau machte in seiner Antwort auf Anfragen deutlich, dass Hundebesitzer dafür sorgen müssen, dass ihre Tiere jederzeit kontrollierbar sind, vor allem in belebten Bereichen. „Ich habe ihn im Griff“, stellte Serno klar. Es ist wichtig zu betonen, dass trotz der klaren Vorschriften darüber, wo Hunde frei herumlaufen können, die Verantwortung letztlich beim Halter liegt.

Die Regeln sind spezifisch: Entlang der Uckerpromenade und im Stadtkern herrscht Leinenpflicht, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. Dort, wo kein Leinenzwang besteht, sollten Hunde dennoch zuverlässig auf Abruf reagieren können. „Wir müssen immer darauf achten, dass wir andere nicht gefährden“, so die Richtlinie. Diese Balance zwischen Freiheit für den vierbeinigen Freund und Sicherheit für die Menschen wird die Herausforderung sein, mit der sich Hundehalter wie Nina Serno weiterhin auseinandersetzen müssen.

Wenn die Liebe und der Respekt für Tiere wachsen, so wie man es bei Junior erlebt, könnte das vielleicht zeigen, dass auch ein besseres Verständnis für verschiedene Rassen möglich ist. Viele Menschen sind bereit, ihre Vorurteile abzulegen, und die Geschichte von Junior zeigt, wie sinnvoll und erfolgreich Aufklärung sein kann.

Eine neue Ära der Hundehaltung?

Es ist zu hoffen, dass die Entwicklung rund um Junior und seine Bedeutung in der Nachbarschaft als Vorbild dient. Mehr Verständnis und Umgangsformen könnten in der Zukunft dazu führen, dass Hundehalter entspannter mit ihren Vierbeinern durch die Straßen ziehen können. Vielleicht wird die positive Wahrnehmung von Hunden und deren Haltern in der gesamten Stadt zum neuen Trend – und das nicht nur für Junior.

Soziale und rechtliche Rahmenbedingungen der Hundehaltung in Deutschland

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Regelungen und Gesetzen, die die Hundehaltung betreffen. Diese zielen darauf ab, sowohl Hunde als auch Menschen zu schützen. Die Hundehalterverordnung, die in jedem Bundesland unterschiedlich ausgestaltet ist, legt spezifische Pflichten für Hundebesitzer fest. Dazu gehört unter anderem die Anleinpflicht in bestimmten öffentlichen Bereichen, die auch auf die Aktivitäten von Hundebesitzern in städtischen Gebieten Einfluss nimmt.

Ein wichtiger Aspekt in der Diskussion rund um die Hundehaltung ist die Unterscheidung zwischen gefährlichen und nicht gefährlichen Hunden. Einige Bundesländer führen Listen von Hunderassen, die als potenziell gefährlich gelten. Diese Listen wurden jedoch in den letzten Jahren zunehmend in Frage gestellt, und viele Städte, einschließlich Prenzlau, haben die Regelungen zugunsten einer Unschuldsvermutung für alle Hunde überarbeitet. Dies bedeutet, dass jeder Hund unabhängig von seiner Rasse als nicht gefährlich gilt, solange er nicht auffällig geworden ist.

Die Rolle der Medien in der Wahrnehmung von Hunden

Die Berichterstattung in den Medien kann erheblich zur öffentlichen Wahrnehmung von Hunden und deren Haltern beitragen. Der Artikel im Uckermark Kurier hat dazu beigetragen, das Bewusstsein für Missverständnisse und Vorurteile gegenüber bestimmten Hunderassen zu schärfen. Medien spielen eine entscheidende Rolle, indem sie sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte der Hundehaltung thematisieren und damit das öffentliche Bewusstsein ändern können. Diese Art von Berichterstattung kann aufklären und dazu führen, dass Kriminalisierungen von Hunden und deren Haltern zurückgehen.

Ein weiterer Punkt ist die Diskussion um die Verantwortung von Hundehaltern. Viele Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie sehen, dass Hunde an der Leine sind, während andere Hundehalter argumentieren, dass gut erzogene Hunde ohne Leine laufen sollten. Die Berichterstattung kann helfen, einen Dialog zwischen verschiedenen Interessensgruppen anzuregen, sodass ein besseres Verständnis für die unterschiedlichen Perspektiven der Hundebesitzer und der allgemeinen Öffentlichkeit entsteht.

Lebt in Brandenburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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