Am 18. Januar 2025 fand die 25. Ausgabe des Potsdamer Stadtsportballs statt. Die festliche Stimmung wurde von verschiedenen Krisen, darunter die VIP-Ticket-Affäre des Oberbürgermeisters Mike Schubert (SPD), getrübt. Die finanzielle Situation der Stadt ist angespannt, mit einem Defizit von rund 50 Millionen Euro, was Schubert dazu veranlasste, in seiner Rede schmerzhafte Einschnitte im Sport anzukündigen. Diese Einschnitte sollen jedoch gemeinsam mit den Betroffenen gemeistert werden.
Der Stadtsportbund (SSB) steht vor der Entscheidung, den Stadtsportball aufgrund von finanziellen Einschränkungen nicht mehr durchzuführen, was jährliche Einsparungen von 40.000 Euro zur Folge hätte. Schubert äußerte den Wunsch nach Unterstützung durch Sponsoren oder Partner, um die Veranstaltung weiterhin auszurichten. Inmitten all dieser Herausforderungen sprach er auch die VIP-Ticket-Affäre an, für die er sich entschuldigte und bedauerte, nicht genauer auf die Richtlinien für Veranstaltungseinladungen geachtet zu haben.
VIP-Ticket-Affäre und rechtliche Konsequenzen
Schubert hat seit April 2024 unter Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Neuruppin gestanden, da ihm vorgeworfen wurde, in 67 Fällen kostenlose Tickets für Sportveranstaltungen angenommen zu haben. Diese Tickets haben laut Schubert einen Gesamtwert von mehr als 13.000 Euro. Um seiner Familie den Druck eines Gerichtsprozesses zu ersparen, akzeptierte er eine Geldauflage von rund 34.000 Euro, die aufgeteilt wird in 20.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung und 14.046 Euro an die Landeskasse.
Die Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren eingestellt, da die Schuld im Fall einer Verurteilung als „noch nicht schwerwiegend“ eingestuft wurde. Zudem muss Schubert sich nicht vor Gericht verantworten, und er plant, schärfere Regeln für Einladungen einzuführen, welche von der Stadtverordnetenversammlung genehmigt werden müssen. Während Schubert bestreitet, korrupt zu sein, räumt er ein, sich angreifbar gemacht zu haben.
Ehrungen und sportliche Leistungen
Trotz der angespannten Lage fanden am Stadtsportball auch zahlreiche Ehrungen statt. Jacob Schopf und Margarita Kolosov moderierten den Abend, der mit der Auszeichnung der besten Nachwuchsathleten und engagierten Ehrenamtlichen seinen Höhepunkt fand. Ute Lorenz und Kornel Malysch wurden für ihr außergewöhnliches Engagement geehrt, während Mathilda Kalau und Lennard Ullrich als beste Talente in der U14 ausgezeichnet wurden.
In der U18 erhielten Frieda Lauryn Patzner und Linus Schulz nationale Preise, während Eske Bleckmann und Finn Taubert international ausgezeichnet wurden. Zudem wurde das Team JuniorRokkaZ als bestes Team geehrt. Ausgezeichneten Talenten wurde eine Stele auf dem „Walk of Fame“ im Luftschiffhafen gewidmet. Eine weitere Stele zur Würdigung von Potsdams Erfolgen bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 wurde ebenfalls enthüllt.
Schubert nahm die Gelegenheit wahr, um eine positive Zukunft in der sportlichen Infrastruktur anzukündigen, einschließlich des Baubeginns des Sportforums im Schlaatz. Damit sollen künftige sportliche Veranstaltungen und die Förderung des Sports in Potsdam gesichert werden.
Für weitere Informationen zur Sportförderung im Land Brandenburg besuchen Sie bitte das Fachportal des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport hier.
Die Situation bleibt angespannt, und die Fraktion von BVB/Freie Wähler plant ein Abwahlverfahren gegen Schubert, während auch die CDU Unterstützung für diesen Schritt signalisiert und einen „klaren Neuanfang“ fordert.
Insgesamt zeigt der Stadtsportball einen leichten Ausblick auf ein paar positive Entwicklungen, aber die damit verbundenen Herausforderungen bleiben bestehen.
Für eine detaillierte Berichterstattung zu den jüngsten Entwicklungen in der VIP-Ticket-Affäre informieren Sie sich bitte bei rbb24 und maz-online.de.