Am Mittwochabend, dem 8. Januar 2025, findet im Nikolaisaal Potsdam eine besondere Veranstaltung unter dem Motto „Vernetzt“ statt. Die Kammerakademie Potsdam präsentiert im Rahmen ihrer Konzertreihe „KAPmodern“ ein abwechslungsreiches Programm, das von Bettina Lange, der Soloflötistin der Kammerakademie, zusammengestellt wurde. Insgesamt werden acht zeitgenössische Kompositionen aufgeführt, an denen neben Lange auch sieben ihrer Musikerkollegen beteiligt sind.

Die Stücke in diesem Konzert zeigen die Entwicklung vom Solo über Duo und Trio bis hin zum Zusammenspiel aller Musiker. Der Fokus der Reihe „KAPmodern“, die 2008 ins Leben gerufen wurde, liegt auf der Förderung zeitgenössischer Musik sowie dem Abbau von Vorurteilen gegenüber moderner Komposition. Zielgruppe sind insbesondere jüngere Menschen, die mehr als nur die klassischen Werke von Bach, Haydn und Beethoven erleben möchten.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Ein besonderes Highlight dieser Veranstaltung ist die Kooperation mit 17 Kunstpädagogen der Universität Potsdam, die mit der Dozentin Ivette Widmann an bildkünstlerischen Reaktionen auf die Musikstücke arbeiten. Die Ergebnisse dieser kreativen Zusammenarbeit werden im Foyer des Nikolaisaals ausgestellt, was den Austausch zwischen Musik und bildender Kunst fördert.

Tobias Lampelzammer, der Solokontrabassist, wird die Stücke und die dahinterstehenden Komponisten im Programmheft näher vorstellen. Den Abschluss des Abends bildet das Ensemblestück „Dérive“ von Pierre Boulez, das einen spannenden Höhepunkt im Kontext der dargebotenen Werke setzt.

Kulturelle Verankerung und besondere Themen

Die „KAPmodern“-Reihe hat nicht nur das Ziel, die zeitgenössische Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, sondern greift auch aktuelle Themen auf. So fand beispielsweise am 18. Mai 2022 ein Konzert zum Thema Klimawandel statt, bei dem der bekannte Polar- und Klimaforscher Prof. Dr. Markus Rex vom Alfred-Wegener-Institut eingeladen war. In seiner Präsentation kombinierte Rex einen Vortrag über die Arktisexpedition MOSAiC mit der Aufführung des Musikstücks „Schnee“ von Hans Abrahamsen, das die Wahrnehmung von Zeit thematisiert und Klang mit Geräuschen verbindet. Solche interdisziplinären Ansätze sind charakteristisch für die Haltung der Kammerakademie und deren Engagement für moderne Musik.

Insgesamt erscheinen die 27 Werke, die im Laufe der Zeit von 18 Komponistinnen und Komponisten im Rahmen der KAPmodern-Reihe aufgeführt wurden, als ein eindrucksvolles Zeugnis der reichen Vielfalt und der innovativen Energie der zeitgenössischen Musikszene. Die Kombination von Musik und Wissenschaft hat sich als ein wirkungsvolles Konzept erwiesen, das neue Sichtweisen und Erfahrungen schafft, ähnlich wie bereits bei anderen Projekten, etwa im Rahmen der Musica Viva, wo zeitgenössische Klänge und verschiedene Disziplinen zusammengeführt werden.

Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr im Nikolaisaal, Wilhelm-Staab-Straße 10/11 in Potsdam, und verspricht, ein unvergessliches Erlebnis für alle Musikliebhaber zu werden.