Der Supervulkan Campi Flegrei in Italien bereitet seit Monaten Sorgen, da die seismische Aktivität zugenommen hat. Mit häufigen Erdbeben und einer erhöhten Bodenhebung beunruhigt die Situation die Bewohner der Region. Laut dem italienischen Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia (Nationales Institut für Geophysik und Vulkanologie, INGV) hat sich der Boden in den letzten 15 Tagen um zwei Zentimeter gehoben. Diese Hebung könnte innerhalb eines Monats auf vier Zentimeter ansteigen, was im Vergleich zu den Vormonaten eine besorgniserregende Entwicklung darstellt.
Vulkanologen wie Thomas R. Walter vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam betonen, dass die aktuelle Aktivität des Vulkans zwar geologisch betrachtet normal ist, jedoch für menschliche Zeitmaßstäbe ungewöhnlich wirkt. Die kontinuierliche Überwachung des Vulkans ist ein wichtiger Schritt, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Die Bewohner der Region sind mit dem Phänomen des Bradyseismos vertraut, bei dem der Boden langsam hebt und sich wieder senken kann.
In der Vergangenheit erlebte die Region um den Supervulkan Campi Flegrei bereits starke Bodenbewegungen und Erdbeben. Die letzte Eruption des Vulkans datiert auf das Jahr 1538, doch die zunehmende seismische Aktivität in der jüngeren Vergangenheit lässt Experten aufhorchen. Eine Studie aus dem Vorjahr deutet darauf hin, dass die Phlegräischen Felder schwächer und anfälliger für Ausbrüche geworden sind. Vorsorgemaßnahmen wie Evakuierungsübungen und verstärkte Überwachung sind wesentliche Schritte, um die Bevölkerung vor möglichen Gefahren zu schützen.