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Supervulkan Campi Flegrei: Bedrohliche Bodenhebung in Italien alarmiert Experten

Der Supervulkan Campi Flegrei in Italien sorgt seit Monaten für Unruhe, da die Erde in regelmäßigen Abständen bebt und der Boden sich hebt. Laut dem wöchentlichen Bulletin des italienischen Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia (Nationales Institut für Geophysik und Vulkanologie, INGV) hat sich der Boden in den letzten 15 Tagen um zwei Zentimeter erhöht. Diese Hebungstendenz zeigt, dass innerhalb eines Monats eine mögliche Bodenerhöhung um vier Zentimeter möglich ist, im Gegensatz zu einem Zentimeter in den Vormonaten.

Prof. Thomas R. Walter vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam kommentiert die derzeitige vulkanische Aktivität des Supervulkans Campi Flegrei: „Geologisch betrachtet mag dies normal sein, aber aus menschlicher Perspektive kann hier keineswegs von Normalität gesprochen werden.“ Der Wissenschaftler betont jedoch, dass der Vulkan intensiv überwacht wird, mit einer beispiellosen Überwachung im globalen Maßstab.

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Seit Januar 2023 hat sich der Boden um etwa 23,5 Zentimeter erhöht, wie die Zeitung Corriere della sera berichtet. Während der Woche vom 15. bis 21. April gab es 145 Erdbeben in der Region rund um den Supervulkan. Das Phänomen des Bodenhebens um den Campi Flegrei ist nichts Neues und wird als Bradyseismos bezeichnet, was eine langsame Bodenbewegung beschreibt, charakteristisch für die Phlegräischen Felder.

Der Vulkan Campi Flegrei war in der Vergangenheit sehr unruhig, mit der letzten bekannten Eruption im Jahr 1538. In den letzten 70 Jahren wurden unzählige kleinere Erdbeben in der Region gemessen, was auf die Anfälligkeit des Vulkans für seismische Aktivität hinweist. Studien haben gezeigt, dass die Phlegräischen Felder schwächer und rissiger geworden sind, was die Möglichkeit eines Ausbruchs in Zukunft erhöht. Nicht zuletzt fanden kürzlich Katastrophenschutzübungen in Pozzuoli statt, bei denen sogar vier Schulen vorübergehend evakuiert wurden.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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