Am 31. Januar 2025 könnte der Schiffsverkehr auf dem Dortmund-Ems-Kanal stark beeinträchtigt oder sogar zum Erliegen kommen. Die Gewerkschaft Verdi hat dreitägige Warnstreiks beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Westdeutsche Kanäle angekündigt, die von Sonntagmorgen bis Mittwochmorgen an der Schleuse Münster und der Leitzentrale Bergeshövede stattfinden werden berichtet dewezet.de. Laut Gewerkschaftssekretär Bernd Feldhaus ist damit zu rechnen, dass während der Streikzeit nicht geschleust wird, was einen kompletten Stillstand des Schiffsverkehrs bedeuten könnte.

Die Schleuse am Dortmund-Ems-Kanal spielt eine entscheidende Rolle für den Transport von Chemikalien, Handelswaren und anderen Gütern zwischen dem Ruhrgebiet und dem Mittelland-Kanal. Üblicherweise passieren täglich zwischen 40 und 60 Schiffe die Schleuse. Die Gewerkschaft fordert in den laufenden Tarifverhandlungen ein Entgeltplus von 8 Prozent, mindestens 350 Euro mehr im Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Bereits die erste Verhandlungsrunde am 24. Januar in Potsdam verlief ergebnislos, da Bund und Kommunen auf eine schwierige Haushaltslage verwiesen, was die Beschäftigten verärgert.

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst

Die Warnstreiks sind Teil einer größeren Bewegung im Rahmen der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, an denen etwa 2,5 Millionen Beschäftigte betroffen sind. Verdi fordert zudem, alle Beschäftigten mit einem zusätzlichen Lohnerhöhung von 8% oder mindestens 350 Euro pro Monat sowie 200 Euro mehr für Auszubildende zu unterstützen stellt ZDF fest. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser, bezeichnete die Forderungen als sehr hoch, während der Beamtenbund dbb die Arbeitgeber der Verzögerung der Verhandlungen beschuldigt.

Die angespannte Personalsituation in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung könnte sich verschärfen, da viele Mitarbeiter in naher Zukunft in Rente gehen. Bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen würden die Attraktivität dieser Arbeitsplätze erhöhen.

Folgen für den Schiffsverkehr

Die kommenden Warnstreiks werden nicht nur den Schiffsverkehr auf dem Dortmund-Ems-Kanal betreffen. Ähnliche Maßnahmen könnten auch auf anderen Wasserstraßen wie dem Wesel-Datteln-Kanal, dem Rhein-Herne-Kanal sowie dem Datteln-Hamm-Kanal und dem Mittellandkanal erwartet werden. Insgesamt sind rund 12.000 Arbeitsplätze in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung potenziell betroffen, wobei der Umbau von Behörden voraussichtlich zu einem Abbau von bis zu einem Viertel dieser Stellen führen könnte berichtet verdi.de.

Die kommende Streikmaßnahme ist eine klare Reaktion auf die Untätigkeit seitens der Bundesregierung bezüglich der Tarifforderungen und soll Druck auf die Verhandlungen ausüben, um einen fairen Tarifvertrag für die Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zu erreichen.