Vorfall | Vandalismus, Brandstiftung |
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Ort | Potsdam |
Potsdam, ein Ort voller Geschichte, sieht sich erneut mit der traurigen Realität des Verfalls eines seiner bedeutendsten Gebäude konfrontiert. Die geplante Sanierung des alten Landtagsgebäudes auf dem Brauhausberg, oft als „Kreml“ bezeichnet, ist vorerst gescheitert. Laut einem Bericht der MAZ wurde das Bauantragsverfahren zwischen der Berliner Sanus AG und der Stadt Potsdam gestoppt. Dies bedeutet, dass die denkmalgeschützte Brandruine, die das Stadtbild prägt, weiterhin dem Verfall preisgegeben bleibt.
Die Stadtverwaltung hat bestätigt, dass die Bauantragsunterlagen nicht in einer genehmigungsfähigen Form eingereicht wurden. Stadtsprecherin Juliane Grimm erklärte, dass die notwendigen Änderungen nicht vorgenommen wurden, um die Genehmigungsreife zu erreichen. Dies ist besonders bedauerlich, da das Gebäude nicht nur eine wichtige Landmarke ist, sondern auch eine bedeutende Rolle in der Geschichte Potsdams spielt. Es diente einst als Offiziersschule und später als Sitz des ersten demokratisch gewählten Landtags nach 1989.
Ein Gebäude in Gefahr
Die Situation ist alarmierend. Das Gebäude ist durch Vandalismus und mehrere Brände stark beschädigt. Besonders verheerend war ein Brand im August 2023, bei dem der Plenarsaal einstürzte. Die Feuerwehr warnte, dass auch andere Teile des Gebäudes einsturzgefährdet sind. Laut einem Bericht des Tagesspiegel wird das Landesamt für Denkmalpflege in den kommenden Tagen eine Begutachtung des Schadens vornehmen. Landeskonservator Thomas Drachenberg betonte, dass es entscheidend sei, die notwendigen Sicherungsmaßnahmen zu ermitteln und den Denkmalwert des Gebäudes zu bewerten.
Die Stadt Potsdam hat versucht, mit der Sanus AG in Kontakt zu treten, um weitere Sicherungsmaßnahmen zu besprechen. Doch die Antworten bleiben aus, und die Unsicherheit über den Zustand des Gebäudes wächst. Die Straße Am Havelblick bleibt gesperrt, während die Stadt auf Ergebnisse der Sicherheitsprüfungen wartet. Es ist unklar, ob weitere Teile des Gebäudes drohen, einzustürzen, und die Gefahr von Vandalismus bleibt bestehen.
Die Zukunft des alten Landtags
Die Stadt hat die Möglichkeit, das Gebäude von der Sanus AG zurückzukaufen, falls diese ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllt. Das Land Brandenburg hat ein Rückkaufrecht bis Ende 2025 eingeräumt. Sollte bis dahin keine Sanierung erfolgen, könnte das Land von diesem Recht Gebrauch machen. Doch die Frage bleibt: Wird es dazu kommen? Die Sanus AG hatte ursprünglich angekündigt, mit den Sanierungsarbeiten zu beginnen, doch bisher blieb dies aus.
Die Linken-Politikerin Anita Tack kritisierte die Privatisierung des denkmalgeschützten Objekts und forderte eine nachhaltige Bau- und Liegenschaftspolitik. Der Verkauf des Grundstücks im Jahr 2015 wird nun als grober Fehler angesehen. Die Stadt steht vor der Herausforderung, das historische Erbe zu bewahren und gleichzeitig den Verfall zu stoppen. Die Zeit drängt, und die Bürger von Potsdam fragen sich, wie lange sie noch auf eine Lösung warten müssen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zukunft des alten Landtagsgebäudes auf der Kippe steht. Mit jedem Tag, der vergeht, wird das historische Gebäude weiter beschädigt und verliert an Wert. Die Stadt und das Land müssen dringend handeln, um das Erbe Potsdams zu bewahren und eine angemessene Nutzung des Geländes zu gewährleisten.
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